Die Regierung drohte am Mittwoch erneut mit einer gewaltsamen Auflösung der Camps und erklärte, sich lediglich aus “Rücksichtnahme (…) auf den heiligen Monat Ramadan” zurückgehalten zu haben. Interims-Ministerpräsident Hazem al-Beblawi erklärte im Staatsfernsehen, wer “kein Blut an seinen Händen” habe, werde auf Staatskosten transportiert und nicht verfolgt.
Die Anführer der Muslimbrüder riefen indes dazu auf, die Camps “bis zum Sieg” aufrechtzuerhalten. Die Muslimbrüder errichteten am Eingang zu ihrem zentralen Protestlager vor der Rabea-al-Adawiya-Moschee eine Betonwand. Ägyptische Beobachter rechnen nicht damit, dass die Polizei die Protestlager während der bis zum Sonntag dauernden Feiertage mit Gewalt räumt.
Die Muslimbrüder, denen auch Mursi entstammt, halten seit dessen Entmachtung durch das Militär am 3. Juli die Plätze besetzt. Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Islamisten wurden seitdem mehr als 250 Menschen getötet. Die Muslimbrüder verlangen die Wiedereinsetzung Mursis, der an einem geheimen Ort festgehalten wird.
Westliche und arabische Diplomaten hatten zuletzt vergeblich versucht, in Kairo einen Kompromiss auszuhandeln. Sie befürchten, dass eine dauerhafte Marginalisierung der Islamisten zu mehr Gewalt führt. Einige Ägypter empfinden diese Bemühungen als “Einmischung”. Der von der Armee eingesetzt Übergangspräsident Adli Mansour hatte am Mittwoch erklärt, die diplomatischen Bemühungen seien gescheitert. Er rief die Ägypter auf, ihre “persönlichen Interessen zugunsten des geeinten Vaterlandes hintanzustellen”.
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