Groß ist vor allem die Furcht vor Angriffen auf große Städte. Sicherheitsexperten halten es zwar für unwahrscheinlich, dass die Aufständischen in der Lage sein werden, Großstädte zu erobern. Die nötige Konzentration von Streitkräften rund um urbane Zentren könne aber dazu führen, dass ländliche Regionen schlechter geschützt seien und leichter erobert werden könnten. Außerdem würden mehr Angriffe in Städten noch mehr Menschen in die Flucht treiben wie bisher.
Seit Beginn des vergangenen Jahres sollen rund 250.000 Afghanen das Land verlassen haben. In den ersten drei Monaten 2016 kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) allein in Griechenland 38.534 Afghanen an. In Österreich gab es zuletzt sogar mehr Asylanträge von Afghanen als von Syrern.
Weitaus größer ist aber die Zahl der intern Vertriebenen. Ihre Zahl übertrifft nun 1,1 Millionen Menschen. Allein in 2015 wurden mehr als 300.000 Menschen durch Gefechte aus ihren Heimen vertrieben. Für 2016 erwartet die UNO 260.000 neue Binnenflüchtlinge.
Erst vor wenigen Tagen hatte US-Außenminister John Kerry bei einem Besuch in Kabul die Taliban zu direkten Friedensgesprächen mit der afghanischen Regierung aufgefordert. Die Verhandlungen waren nach einer ersten Gesprächsrunde im vergangenen Sommer zum Erliegen gekommen, nachdem bei den Taliban nach der Bekanntgabe des Todes von Mullah Omar ein Kampf um die Führung ausgebrochen war.
Für eine Fortsetzung des Dialogs stellen die Taliban eine Reihe von Vorbedingungen, unter anderem den Abzug der insgesamt rund 13.000 ausländischen Soldaten im Land. Die islamistische Bewegung war im Herbst 2001 im Zuge einer US-geführten Militärintervention von der Macht in Kabul vertrieben worden. Seitdem kämpft sie mit Gewalt gegen die afghanische Regierung und ihre ausländischen Verbündeten.
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