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Streiktermin sorgt für Schlagabtausch

Der vom ÖGB angekündigte Streiktermin am kommenden Dienstag sorgt für einen Schlagabtausch. Industrie hat "kein Verständnis".

Der vom ÖGB angekündigte Streiktermin am kommenden Dienstag sorgt für einen Schlagabtausch. Während der ÖGB von breitflächigen Aktionen ausgeht zeigen Vertreter der Vorarlberger Industrie „keinerlei Verständnis“ für die ins Haus stehenden Kampfmaßnahmen.

„In Vorarlberger Unternehmen haben wir kein Verständnis für die angekündigten Streiks“, schüttelt Christoph Hinteregger als Obmann der Industriesparte in der Wirtschaftskammer seinen Kopf. Immerhin habe sich die Regierung beim fünften runden Tisch „im Gegensatz zum ÖGB beweglich gezeigt“. Hinteregger hält vor allem das jüngste Verhalten des obersten ÖGB-Chefs für fragwürdig: „Wenn jemand wie er Fritz Verzetnitsch nach einem runden Tisch davon läuft dann will er meiner Meinung nach offenbar nicht mehr reden.“ Davon unbeirrt zeigt sich der Vorsitzende des ÖGB, Norbert Loacker. „Es wird diesmal zu breitflächigen Aktionen kommen. Diesmal läuft das Ganze fast zur Gänze über die Fachgewerkschaften.“ Loacker geht davon aus, dass „die Betriebsräte die Entwicklung diesmal viel mehr ernst nehmen“ und deshalb in mehr Betrieben dem Aufruf zum Streik Folge geleistet werde.

Zu Details wollte sich Loacker im Gespräch mit den „VN“ nicht äußern. Auch die Frage, ob es abermals zur Großdemo auf der Dornbirner Messekreuzung kommen wird, sei „derzeit völlig offen“. An ÖVP-Klubobmann Markus Wallner, für den der Beschluss zum Streik „nicht nachvollziehbar“ ist und der an Loacker scharfe Kritik geübt hatte, ließ der ÖGB-Chef kein gutes Haar. „Ich werde weiter ein Gewerkschaftsfalke bleiben und sicher keine Taube spielen wie dies Wallner gerne hätte“. Für SPÖ-Landesobmann Manfred Lackner ist der Beschluss „verständlich“. Er spricht sich weiter für die Verschiebung der Pensionsreform in den Herbst aus. Nur so, so Lackner, könnte ausreichend Zeit „für eine faire, soziale und gerechte Reform“ gefunden werden. Er werde jedenfalls im Parlament gegen die am Tisch liegende Reform stimmen, kündigte Lackner an und forderte darüber hinaus einen zehnprozentigen Solidarbeitrag bei Pensionen über der höchsten ASVG-Pension.

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