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Skitourengehen: So vermeidet man Gefahren

Skitourengehen boomt in Vorarlberg
Skitourengehen boomt in Vorarlberg ©VN/Stiplovsek Dietmar
Bregenz, Feldkirch – Skitourengehen boomt, auch in Vorarlberg. Was muss man aber beachten, um das Risiko möglichst gering zu halten? Wir haben nachgefragt.
Tipps vom Experten

Martin „McFly Winkler“ ist Profi-Freerider. Seine spektakulären Unternehmungen führten ihn schon um die ganze Welt. Über die Gefahren von Skitouren weiß er deswegen so einiges: „Wenn man im Gelände unterwegs ist, geht es eigentlich nur darum, das Risiko zu minimieren. Ganz ausschließen kann man es nie.“ Um das Risiko möglichst gering zu halten, sei wichtig, sich möglich viel an Informationen zu besorgen. Über das Wetter etwa, die Schneebeschaffenheit, aber auch die langfristigen Trends. Damit ist es aber noch nicht getan, so Winkler: „Wenn man nicht weiß, wie man sie interpretieren soll, nützen einem die Informationen natürlich auch nichts. Deswegen heißt es zunächst: Kurse machen, sich mit der Materie beschäftigen, bevor man ins Gelände geht – und nicht erst danach.“

Ausrüstung und richtiger Umgang mit der Natur

Gebhard Barbisch, Leiter der Bergrettung Vorarlberg, betont ebenfalls die Wichtigkeit der richtigen Vorbereitung. Bevor man sich auf das Abenteuer Skitourengehen einlasse, müsse man sich auf jeden Fall mit der Natur und der nötigen Ausrüstung auseinandersetzen. Diese Grundausbildung sei unabdingbar, „um sich sicher im winterlichen Gelände bewegen zu können.“ Zur richtigen Ausrüstung gehören neben einem funktionierenden LVS-Gerät auch eine Sonde und eine Schaufel. Was darüber hinausgeht, etwa verschieden Airbag-Systeme, seien natürlich auch empfehlenswert. Vor allen Dingen aber muss man den richtigen Umgang mit der Natur erlernen: „Ich muss mich mit der Materie Schnee und Lawinen auseinandersetzen, ich muss den Lawinenwarndienst richtig interpretieren, ich muss vor allem die Empfehlung daraus beachten – und  dann kann ich mich in der Natur so bewegen, wie es die Natur eben zulässt.“

Tour an die eigenen Fähigkeiten anpassen

Mario Amann von der Initiative Sichere Gemeinden legt großen Wert darauf, dass Skitourengeher immer die richtige Ausrüstung mit sich führen. Womit er nicht nur LVS, Sonde und Schaufel meint: Auch die richtige Bindung spiele ein Rolle, und natürlich sei es nie verkehrt, einen Helm zu tragen und ein Handy griffbereit zu haben. Mit den Gefahrenstufen des Lawinenwarndienstes sollte man ebenfalls vertraut sein – und dann die Tour auf die eigenen Fähigkeiten beziehungsweise die des Schwächsten in der Gruppe anpassen. Passiert trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch etwas, gilt es, schnell und systematisch vorzugehen: Schon nach 15 Minuten unter einer Lawine ist die Chance gering, ohne bleibende Schäden davonzukommen, so Amann.     

Die Initiative Sichere Gemeinden bietet Anfängern und Fortgeschrittenen übrigens die Möglichkeit, ihr Wissen zum Thema Skitourengehen zu verbessern bzw. aufzufrischen. In mehreren Kursen werden verschiedene Aspekte der komplexen Materie beleuchtet. Am 12. Jänner steht beispielsweise ein LVS-Trainingstag auf dem Programm. (MST)

Tipps der Experten

 

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