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"Service beginnt, wo der Standard aufhört"

Neujahrsempfang in Nenzing: Für Zukunftsforscher Thomas Huber vom Zukunftsinstitut Kelkheim haben Klein- und Mittelbetriebe künftig sehr wohl Chancen, gegen Discounter zu bestehen.

Flexibilität ist gefordert und die Fähigkeit, für den Kunden eine Vorauswahl zu treffen.

Anlässlich des Neujahrsempfanges der Wirtschaftsgemeinschaft und der Marktgemeinde Nenzing referierte der ausgebildete Kommunikationsdesigner und Journalist über „Megatrends, Konsumententrends und die Chance für Handel und Dienstleister“. Seiner Meinung nach entwickelt sich die Bevölkerung zu einer Wissensgesellschaft. 3000 Werbebotschaften erreichen uns täglich, allein in Deutschland werden laufend 54.000 Marken beworben. 200 Buch-Neuerscheinungen pro Woche sorgen für eine zusätzliche Informationsflut. Was nicht mitwächst, ist die Zeit. Und diese spielt ein entscheidender Faktor beim Konsumverhalten. „Der Preis ist nicht alles“, zeigt Huber auf, dass sich der Konsument für rund vier Fünftel der gekauften Ware nur wenig interessiert, für bestimmte Dinge aber bereit ist, sich emotional stark zu engagieren. „Das ist dann der Kunde, der im Nobelwagen beim Discounter einkauft.“

Vielfalt

Und weiter: „Wir leben in einer Gesellschaft der Vielfalt. Beratung wird immer wichtiger“, sieht Huber für all jene Unternehmen eine Chance, die für ihr Kunden eine Vorauswahl treffen und auf individuelle Wünsche eingehen. „Service beginnt dort, wo Standard aufhört“, sieht er Vorteile für das flexible Handwerk. Erweitert werden müssen künftig seiner Meinung nach auch die Öffnungszeiten. „Der Kunde will seinen Wunsch schnellstmöglich umgesetzt haben.“ Neben Trends, wie etwa den Wellness-Bereich oder Erlebnis-Shopping gelte es noch einen Aspekt zu berücksichtigen: Der Anteil der Senioren steigt stetig. Sie verfügen über ein relativ hohes, frei verfügbares Einkommen und spielen künftig als Markt ebenfalls eine entscheidende Rolle.

„Spielraum wird enger“

Einen Budgetrahmen von knapp 15 Millionen Euro weist der Voranschlag der Marktgemeinde Nenzing für das laufende Jahr aus. Vorgesehen sind unter anderem die Planung für ein neues Schul- und Kommunikationszentrum in der Parzelle Beschling, ein Sportplatz für Gurtis und die Umgestaltung des Kirchplatzes und der „Rössle-Kreuzung“.

Ausgeglichen

Mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 14.909.700 Euro bezeichnete Finanzreferent Ronald Hepberger den Voranschlag als ausgeglichen. Die Finanzkraft habe sich in den vergangenen Jahren acht Jahren um über sechs Millionen Euro gesteigert. „Allerdings wird der Spielraum zwischen den laufenden Einnahmen und Ausgaben immer enger“, so Hepberger. Als Gründe dafür nannte er die stark gestiegenen fixen Ausgaben für Sozialfonds, Spitalsfonds, Landesumlage und Personalkosten. „Allein in diesen Bereichen sind die Ausgaben von 4,54 Millionen Euro im Jahr 2002 auf 5,27 Millionen Euro gestiegen.“

Während die SPÖ das Budget befürwortete und die Nenzinger Volkspartei „mit Bauchweh“ zustimmte – den „Schwarzen“ fehlen im Entwurf Mittel für eine zweite Garage für die Ortsfeuerwehr Motten, zusätzliche Gehsteige und ein Grundstücks-Ankauf – verweigerte die Fraktion „echt.nenzing“ ihre Zustimmung auf Grund fehlender Mittel für Kinderbetreuung, die Anstellung eines Gemeinwesenmitarbeiters, sowie die Weiterführung des Rad- und Fußwegenetzes.

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