Unterstützt wurde der gelernte Mediziner Bischof von Alfred Hobisch, dem Leiter der Urologie-Abteilung am Landeskrankenhaus Feldkirch. Der Bluttest, bei dem so genannte Prostata spezifische Antigene (PSA) ermittelt werden, ist die einzige Möglichkeit, Prostatakrebs im Frühstadium zu erkennen, betonte der Urologe. Aus den PSA werde abgeleitet, ob ein Mann zur Risikogruppe zähle oder nicht.
Gleichzeitig wies Hobisch auf die Konsequenzen aus einem Verzicht auf das PSA-Screening hin: Wir würden uns dann darauf beschränken, Patienten mit einem Karzinom zu entdecken, die nur mehr schwer zu heilen sind. Vorreiter in Sachen PSA-Analyse sei Tirol, wo sich in den vergangenen zehn Jahren der Prozentsatz der Männer mit einem Tumor mit guten Erfolgsaussichten von 25 auf 80 Prozent erhöht habe. Um diese hohen Raten zu erreichen, sei eine Vorsorgeuntersuchung mit dem Bluttest erforderlich, sagte Hobisch.
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg der Vorsorgeuntersuchungen sollen Aufklärungs- und Beratungsgespräche mit dem Arzt sein. Prostatakrebs hängt mit vielen Faktoren zusammen, etwa dem Body Mass Index. Es gilt, die Patienten auf diese Faktoren aufmerksam zu machen, so Hobisch. Die Gespräche seien nicht nur dazu da, bestehende Erkrankungen zu entdecken, sondern möglichst deren Entstehung zu verhindern. Dazu gehörten auch die Analyse der Krankheiten in der Familie und der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten.
Der Präsident der Vorarlberger Ärztekammer, Peter Wöß, stellte fest, dass Vorarlberg in der Frage der PSA-Untersuchung einen neuen Weg beschreite. Sie ist nicht in der Vorsorge implementiert, so Wöß. Hinsichtlich der Finanzierung gelte es, mit der Sozialversicherung übereinzukommen. Bischof verwies in diesem Zusammenhang auf die in Tirol erzielten Erfolge und drückte seine Erwartung aus, dass das Problem von den Sozialversicherungen ebenso gesehen wird. Den Start des verbesserten Vorsorgeprogramms stellte Wöß mit Jahresmitte in Aussicht.
In Vorarlberg nehmen pro Jahr rund 46.000 Personen an einer Gesunden-Vorsorgeuntersuchung teil. Innerhalb von drei Jahren erreichen wir die Hälfte der Erwachsenen in Vorarlberg, sagte Günther Diem, medizinischer Geschäftsführer des Vorarlberger Arbeitskreises für Vorsorge- und Sozialmedizin (aks).
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