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"Schnupperlehre" erleichtert Lehrstellenwahl

Nach dem 9. Schuljahr stehen viele Jugendliche vor der Qual der Lehrstellenwahl. Gleich auf Anhieb die optimale Berufswahl zu treffen, stellt sich als schwieriges Unterfangen heraus. Das spiegelt sich in den Zahlen der Lehrabbrüche wider. Das Modell der Schnupperlehre soll dem Problem entgegenwirken und bringt zugleich Vorteile mit sich.

Viele Jugendliche sind nach dem 9. Schuljahr noch unschlüssig welchen Lehrberuf sie ergreifen möchten. Um die Entscheidung ein wenig zu erleichtern bzw. Fehlentscheidungen zu minimieren, bieten zahlreiche Ausbildungsbetriebe während der 8. bzw. 9. Schulstufe eine sogenannte „Schnupperlehre“ an. Dabei haben die Jugendlichen die Möglichkeit vor Ort Einblick in den Betrieb und den Lehrberuf zu gewinnen. Gleichzeitig kann sich auch der Ausbildner ein erstes Bild über Eignung und Neigung des Interessenten machen. Die angehenden Lehrlinge und auch die Lehrbetriebe nehmen das Angebot der „Schnupperlehre“ gerne an, da die Zahl der Lehrabbrüche dadurch reduziert wird.

Lehre als Qualitätsprodukt

Vorarlberg ist bekannt für sein praxisorientiertes Modell der dualen Ausbildung. Aus dem Zusammenspiel von Theorie und Praxis, also Schule und Lehrbetrieb, gehen laut Landeshauptmann Sausgruber die ausgezeichneten Facharbeiter/innen, für die das Land bekannt ist, hervor. Die Vorarlberger Lehrlingsbetriebe bieten den Lehrlingen verschiedene Qualifikationsmöglichkeiten an. Dazu zählen die integrative Berufsausbildung, mit welcher die Teilqualifizierung von Lehrlingen gemeint ist, die Ausbildung in High-Tech-Berufen und die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung.

Fachkräfte, die eine fundierte Ausbildung haben, sind bei den Betrieben gefragt. Im Bundesvergleich ist Vorarlberg nach wie vor das Land mit den meisten jungen Menschen, die sich für den Weg einer qualifizierten Lehrausbildung entscheiden. Die aktuelle Lehrlingsquote liegt bei 48,8 Prozent. Derzeit werden in mehr als 2.350 Betrieben in Vorarlberg rund 8.000 Lehrlinge ausgebildet. Beide Akteure, Lehrlinge und Lehrbetriebe, haben die verantwortungsvolle Aufgabe, die Lehre als ein Qualitätsprodukt zu sichern.

Lehrbetriebe sind Wegbegleiter

Kompetente Lehrlingsausbildner und engagierte Lehrlinge sind gefragt. Sowohl der Lehrbetrieb als auch die Lehrlinge selbst tragen entscheidend zu einem erfolgreichen Ausbildungsverlauf bei, von welchem sowohl der Betrieb als auch die Lehrlinge profitieren.  Lehrbetrieben kommt dabei eine multifunktionale und verantwortungsvolle Rolle zu. Ausbildner haben die Aufgabe nicht nur Fachkompetenz zu vermitteln, sondern ihren Lehrlingen auch die nötige Selbst- und Sozialkompetenz für ihren weiteren Berufsweg mitzugeben. Die oft schwierige pubertäre Lebensphase fällt bei den meisten Jugendlichen zeitgleich mit der Lehrausbildung zusammen. Aus diesem Grund sind engagierte Lehrbetriebe gefragt, die in Workshops und Seminaren Themen, wie Suchtprävention etc. aufgreifen. Diese Veranstaltungen sollen die Jugendlichen über die möglichen Konsequenzen informieren und sie in ihrer Eigenverantwortung stärken. Lehrbetriebe sind daher gewissermaßen Begleiter der Auszubildenden auf deren Weg zum erfolgreichen Lehrabschluss und des Erwachsenwerdens.

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