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Schlechtes Wetter hilft Obstbauern

Schwarzach - Der Feuerbrand ist heuer keine Gefahr für die Vorarlberger Obstbäume. Einerseits hilft das kühle Wetter eine Verbreitung zu verhindern, aber auch der Aktionsplan des Interreg Projekts "Gemeinsam gegen Feuerbrand" hat gegriffen.
Kein Antibiotika gegen Feuerbrand
Heuer keine Gefahr durch Feuerbrand

Seit 1995 hat der Feuerbrand in Vorarlberg etwa die Hälfte der Anbaufläche vernichtet und ist somit die größte Gefahr der Obstbauern in Vorarlberg und dem Bodenseeraum. Vor zwei Jahren haben sich 13 Experten aus Forschung und Praxis rund um den See im gemeinsamen Interreg Projekt „Gemeinsam gegen Feuerbrand“ zusammen getan. Ziel des Projekts ist es wirksame und ökologisch unbedenkliche Methoden zur Bekämpfung von Feuerbrand zu finden.

Kein Antibiotika-Einsatz

In diesem Jahr konnten frühzeitig ausreichende Maßnahmen durchgeführt werden, sodass der  Einsatz von Antibiotika nicht notwendig war. Die Bekämpfungsstrategie sieht einen neuen Gefahrenstufenpan vor, der in Anlehnung an die Lawinenwarnstufen entwickelt wurde. „Es gibt fünf Gefahrenstufen, die mit empfohlenen Maßnahmen gekoppelt sind. Bis zur Gefahrenstufe vier wird nur mit alternativen Wirkstoffen gearbeitet. Erst bei der höchsten Stufe gibt die Landwirtschaftskammer den Einsatz des Antibiotikums Streptomycin frei“, erklärt Ulrich Höfert von der Landwirtschaftskammer

„Antifek“ als Alternative

Die jüngsten Testergebnisse von Alternativen zu Antibiotika sind laut Projektleiterin Maria-Anna Moosbrugger vielversprechend. Das Desinfektionsmittel „Antifek“ wurde heuer an fünf Standorten für Freilandversuche verwendet. Junge Apfelbäume wurden am Standort Mühlingen (Landkreis Konstanz) mit dem Feuerbranderreger beimpft und anschließend mit den verschiedenen Wirkstoffen behandelt. Das Desinfektionsmittel, das in den USA zur Reinigung von Trinkwasser eingesetzt wird, kann mit den Ergebnissen von Streptomycin verglichen werden. Bisher gab es keine wirksame Alternative zum Einsatz vom Antibiotikum Streptomycin. „Wir sind vorsichtig optimistisch mit diesen Ergebnissen, da das Wetter seinen Teil dazu beigetragen hat, dass sich der Feuerbrand nicht so stark entwickeln konnte“, meint Höfert, „es ist aber sicher ein Stoff mit dem wir weiter arbeiten werden.“

Notwendige Weiterentwicklung

Bis „Antifek“ eingesetzt werden kann ist es noch ein langer Weg. Die im Freiland getesteten Wirkstoffe müssen erst weiterentwickelt und auf ihre Umweltverträglichkeit getestet werden. „Das Produkt steht selbstverständlich im Vordergrund und es muss bei allen zu testenden Mitteln erst abgeklärt werden, welche Auswirkungen sie auf die Früchte haben“, stellt Projektleiterin Moosbrugger klar.

In diesem Jahr konnten die Vorarlberger Obstbauern auf den Einsatz von Streptomycin verzichtet:

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Projektleiterin Maria-Anna Moosbrugger spricht im VOL Live Interview über die Fortschritte des Projekts:

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