Der 40-jährige frühere Chef des Ölkonzerns Yukos erschien unter starker Polizeibewachung vor dem Gericht, wo kurz darauf die Anhörungen hinter verschlossenen Türen begannen. Der Prozess hatte am 28. Mai begonnen, war aber nach kurzer Zeit vertagt worden. Chodorkowski werden unter anderem Betrug und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Ihm drohen zehn Jahre Haft.
Nach Angaben von Chodorkowskis Anwalt Anton Drel sollte das Gericht am Dienstag voraussichtlich über einen Antrag der Verteidigung entscheiden, Chodorkowskis Prozess mit dem Verfahren gegen den Yukos-Hauptaktionär Platon Lebedew zusammenzulegen. Lebedew muss sich vor dem selben Gericht wegen mutmaßlicher Veruntreuung verantworten.
Lebedew war im vergangenen Juli, Chodorkowski Ende Oktober festgenommen worden. Beiden sollen sich bei der Privatisierung von Staatsunternehmen bereichert haben. Das harte Vorgehen der russischen Justiz gegen beide sogenannte Oligarchen wurde von Beobachtern als Zeichen eines erbitterten Machtkampfes zwischen der Regierung in Moskau und einer Riege von einflussreichen russischen Geschäftsleuten gewertet. Vor allem Chodorkowski mit seinen politischen Ambitionen hatte demnach das Misstrauen von Präsident Wladimir Putin erregt.
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