Ein 31-Jähriger muss sich seit Dienstag wegen versuchten Mordes vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten. Dem in der Schweiz lebenden Kosovaren wird zur Last gelegt, im März 2016 einen 47-jährigen Türsteher einer Diskothek in Lustenau mit einem Messer attackiert und schwer verletzt zu haben. Der 31-Jährige bestreitet, etwas damit zu tun zu haben.
Angesichts einer Strafdrohung von zehn Jahren aufwärts eine schwierige Situation. Der Vorfall ist eineinhalb Jahre her und viele Zeugen relativieren ihre Aussagen. Trotz Hinweis auf das Delikt „Falsche Zeugenaussage“, bleiben viele dabei, dass sie heute nicht mehr bestätigen können, was sie noch vor der Polizei sicher zu wissen schienen. Am Mittwoch sind drei Experten von der Gerichtsmedizin am Wort.
Sachverständige am Wort
Sachverständiger Walter Rabl und Gerichtsmedizinerkollegin Petra Hatzer-Grubwieser erläuterten heute Morgen gleich zu Beginn der Verhandlung zum einen die Verletzungen des Opfers. Zum anderen wurde die Auswertung der Spuren erläutert. Und eines führt die Gerichtsmedizinerin klar aus: „Hätte eine dritte Person mit bloßen Händen das Messer in Händen gehalten, dann wären auch dementsprechende Spuren gesichert worden“.
Polizisten und letzter Zeuge
Morgen sind um neun Uhr weitere Polizisteneinvernahmen angesetzt. Dabei geht es darum, ob Zeugen, wie sie behaupten, bei der damaligen Protokollierung 2016 von den Beamten unter Druck gesetzt wurden. Dann geht es morgen Nachmittag um 13.30 Uhr mit der Befragung eines – vermutlich letzten – Zeugen weiter. Der Mann hat zugesichert, zu erscheinen. Im Anschluss daran sind die Schlussplädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung geplant und die Geschworenen ziehen sich zur Beratung zurück. Wenn alles glatt geht, weiß der Angeklagte morgen, ob er künftig ein freier Mann ist oder für Jahre hinter Gitter muss.
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