In einer Grußbotschaft aus der Gemelli-Klinik an die neue georgische Botschafterin beim Heiligen Stuhl, die aus dem georgischen Königshaus stammende Prinzessin Khetevane Bagration de Moukhrani, betonte der Heilige Vater, er hoffe, dass ein konstruktiver Dialog zwischen katholischer Kirche und Regierung zu einer gesetzlichen Absicherung der Glaubensgemeinschaft führe.
Die Beziehungen zwischen Georgien und dem Vatikan wurden im September 2003 auf eine harte Probe gestellt. Damals verhinderten Geistliche der georgisch-orthodoxen Kirche mit Aufrufen zu anti-katholischen Demonstrationen die Unterzeichnung eines bereits ausgehandelten Konkordats zwischen Georgien und dem Heiligen Stuhl. Der damalige vatikanische Außenminister, Kardinal Jean-Louis Tauran, der zur Unterzeichnung des Konkordats angereist war, musste Tiflis unverrichteter Dinge wieder verlassen.
In der Kaukasusrepublik wird die georgisch-orthodoxe Kirche wie eine Staatsreligion behandelt. Ihr gehören rund 65 Prozent der Bevölkerung an. Die katholische Kirche wird vom Staat nicht als juristische Person anerkannt.
Johannes Paul II. äußerte in seiner Botschaft Verständnis für die sehr schwierigen Herausforderungen, denen sich die Regierung in Tiflis seit der 1991 ausgerufenen Unabhängigkeit gegenüber sehe. Insbesondere erwähnte er die Bemühungen um den Erhalt der staatlichen Einheit des Landes.
Der Papst spricht auch für griechische Katholiken
Obwohl nach der Verfassung von 1975 in Griechenland Religionsfreiheit herrscht, gilt die griechisch-orthodoxe Kirche als offizielle Religion. Zu ihr bekennen sich rund 95 Prozent der Griechen. Der katholischen Kirche gehörten in den achtziger Jahren nur 50.000 Gläubige an, seither ist die Zahl der Katholiken – vor allem durch Zuwanderung aus Polen und dem Irak – stark angestiegen.
In dem Text betonte der Papst, dass die katholische Kirche ihren offenen und konstruktiven Dialog mit allen beteiligten Verantwortlichen fortsetzen wolle, um einen rechtlich gesicherten Status zu erlangen. Dieser Status wäre ein Zeichen vollständiger Anerkennung, wie sie in allen Ländern der EU der Fall sei. Zugleich unterstrich Johannes Paul II. die Bemühungen der katholischen Kirche um einen brüderlichen Dialog mit der orthodoxen Kirche.
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