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Panne bei Ermittlungen gegen Salafisten in Bonn

Möglicherweise bestehen verbindungen zum versuchten Anschlag am Bonner Hauptbahnhof im Dezember 2012.
Möglicherweise bestehen verbindungen zum versuchten Anschlag am Bonner Hauptbahnhof im Dezember 2012. ©EPA
Bei den Ermittlungen gegen vier im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen festgenommene radikale Muslime hat es dem Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zufolge eine Panne gegeben.

Als Polizisten die Wohnung eines der Verdächtigen in Bonn durchsuchten, hätten sie eine explosive Substanz im Kühlschrank übersehen, berichtet das Magazin.

Verdächtiger hatte Angst um Freundin

Auf den sprengfähigen Stoff seien die Ermittler erst aufmerksam geworden, als sich der Salafist im Gefängnis einer Sozialarbeiterin anvertraut habe. Diese soll er gebeten haben, seine Freundin vor dem gefährlichen Gemisch zu warnen. Bombenentschärfer fanden die Substanz daraufhin laut “Spiegel” in der Wohnung und zündeten sie kontrolliert in einer nahe gelegenen Grünanlage, ohne vorher eine Probe zu nehmen. Mit Bodenproben wollten Experten nun Rückschlüsse auf die Chemikalie ziehen.

Verbindung zum Bonner Hauptbahnhof?

In der Wohnung des Verdächtigen hatten die Ermittler schon am Tag der Festnahmen Ammoniumnitrat entdeckt. Eine ähnliche Chemikalie hatte die Polizei auch in der Tasche gefunden, mit der im Dezember 2012 ein Bombenanschlag auf den Bonner Hauptbahnhof versucht worden war. Ob es eine Verbindung zwischen der beiden Taten gibt, ist noch unklar.

Die vier Salafisten waren vor knapp zwei Wochen im Zusammenhang mit einem mutmaßlichen Anschlag auf den Chef der rechtsextremen Partei “Pro NRW” festgenommen worden. Sie sitzen in Untersuchungshaft. Die deutsche Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen. Sie äußerte sich am Sonntag nicht zu dem Spiegel”-Bericht. (APA)

 

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