Auf Twitter kursiert derzeit ein Screenshot eines ÖGB-Infoblattes, das laut Email-Adresse vom ÖGB-Vorarlberg stammt. In dem Posting wird dem ÖGB indirekt unterstellt, dass man den Demo-Teilnehmern Übernachtungen in Luxushotels finanzieren würde. In einer Fotomontage werden Hotelangebote in Wien dem Infoblatt des ÖGb gegenübergestellt.
Wenn‘s für den ÖGB kein Kostenlimit für die Übernachtung nach der 12h-Demo in Wien gibt: #servicetweet @bookingcom pic.twitter.com/ZeloTiuF3B
— Richard Schmitt (@RichardSchmitt2) 28. Juni 2018
Sogar Bundeskanzler Kurz thematisierte bei einer Pressekonferenz nach dem Ministerrat am 27. Juni vor laufender Kamera, dass die Arbeiterkammer Anreise und Hotelkosten für die Demonstranten übernehmen würde.
Der Bundeskanzler unterstellt der @Arbeiterkammer, dass sie Demonstranten bei der #12StundenTag Demo am Samstag “kaufen” würden…
reinste rechte Propaganda, wie das “staatliche Demogeld” für die Antifaschisten, welches rechtsextreme immer heraufbeschwören! pic.twitter.com/KITlvtcAJd— Markus Hofer (@dieLeich) 27. Juni 2018
Beides ist so nicht richtig, wie Manuela Auer gegenüber VOL.AT festhält. Die Arbeiterkammer Vorarlberg übernimmt keine Kosten der Demo-Teilnehmer, und der ÖGB bezahlt auch keine Luxushotels.
— Markus Hofer (@dieLeich) 27. Juni 2018
Auer klärt den Sachverhalt
Die Vizepräsident der AK-Vorarlberg und Landessekretärin des ÖGB-Vorarlberg, Manuela Auer, stellt den Sachverhalt auf VOL.AT-Anfrage hin richtig. Das Infoblatt ist echt, wäre aber aufgrund der missverständlichen Formulierung nur an einen einzigen Betrieb ausgeschickt worden, bevor es wieder aus dem Verkehr gezogen wurde. Ohnedies könne von der Finanzierung einer Urlaubsfahrt oder Luxushotels keine Rede sein. “Man kann kein Hotel buchen und dieses dann einfach abrechnen, und man bekommt auch keine Fahrtkosten rückerstattet”, stellt Auer im VOL.AT-Gespräch klar. Es habe allerdings bereits Fake-Anfragen von Nicht-Mitgliedern gegeben.
Nur für ÖGB-Mitglieder
Laut Auer gelte dieses Angebot nur für ÖGB-Mitglieder. Für viele, vor allem ältere Menschen, sei die Hin- und Rückreise nach Wien zu beschwerlich. Konkret handelt es sich (Stand Donnerstag 28.06.) um 38 Vorarlberger ÖGB-Mitglieder, die am Samstag in Wiener Hotels in Doppelzimmern zu einem speziellen ÖGB-Tarif von 58 Euro übernachten werden.
Rund 220 Demo-Teilnehmer aus Vorarlberg
Die meisten der etwa 220 Demo-Teilnehmer aus Vorarlberg treten also noch am selben Tag die Heimreise an. In einem Sonderzug waren laut Auer nur rund 100 Plätze für Vorarlberger vorgesehen, weshalb noch zusätzliche Busse organisiert wurden. Mit dem Bus starte die Fahrt um 4 Uhr morgens, und werde 10 Stunden dauern.
Der ÖGB Vorarlberg zählt aktuell etwa 25.500 Mitglieder.
(Red.)
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