Die abgeschöpften Informationen über Sicherheitslücken würden an die Teams weitergegeben, die Software zum Eindringen in die Netze entwickeln, schrieb “The Intercept”. Zum Jahr 2012 habe die NSA technische Informationen über 70 Prozent der Mobilfunk-Betreiber weltweit gesammelt.
Unter anderem habe der Abhördienst die Dokumente ausgewertet, in denen die Anbieter Informationen über das Funktionieren ihrer Netze austauschen. Das ist eine Standardprozedur, damit das Roaming bei Reisen in andere Länder funktioniert. Mit diesen Daten könne die National Security Agency (NSA) besser nach Sicherheitslücken suchen – und auch erfolgreicher daran arbeiten, eigene Schwachstellen einzuführen, heißt es in den Unterlagen.
Dass die NSA den Mobilfunk im Visier hat, war bereits bekannt. Sie soll die gängige Verschlüsselung des betagten GSM-Funkstandards geknackt und vor Jahren auch ein ungesichertes Handy der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel abgehört haben. Das Ausmaß der Ausforschung von Mobilfunkanbietern ist aber neu. Laut den Dokumenten arbeitet die NSA auch daran, neuere Verschlüsselungstechniken auszuhebeln.
IT-Sicherheitsexperte Karsten Nohl sagte “The Intercept”, das Ziel der NSA dürfte den Dokumenten zufolge gewesen sein, auf alle Mobilfunknetze in der Welt zugreifen zu können. Mikko Hypponen von der Antivirenfirma F-Secure wies darauf hin, dass eventuelle Schwachstellen genauso auch von Kriminellen ausgenützt werden könnten.
Bei “The Intercept” werten Journalisten um den Enthüllungsreporter Glenn Greenwald die von dem Ex-Geheimdienstmitarbeiter und nunmehrigen Informanten Edward Snowden beschafften NSA-Unterlagen aus. Snowden, der mittlerweile in Russland lebt, hatte im vergangenen Jahr weitreichende Überwachungspraktiken des Geheimdienstes öffentlich gemacht.
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