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Nicht nur Punkte, auch Haut

Kunstsommer verspricht spannend zu werden. Etwa 30.000 Besucher oder auch ein paar mehr werden – wie die "VN" bereits berichteten – zur großen Sommerausstellung des Bregenzer Kunsthauses erwartet.

Jene 40 Bilder, die das Früh- und Spätwerk des Pop-Art-Stars Roy Lichtenstein (1923 bis 1997) repräsentieren, wurden in den letzten Tagen unter großen Sicherheitsvorkehrungen angeliefert und installiert. Während das KUB ansonsten danach trachtet, mit „radikalen Werkformen Maßstäbe zu setzen“ (Direktor Eckhard Schneider), zieht man heuer mit dem Meister der legendären Rasterpunkte eine opulente Klammer zur Pop-Art. Und lässt sich das auch etwas kosten. Etwa 600.000 Euro beträgt das Ausstellungsbudget, währen das Land (als Träger des Hauses) die Jahressubvention von 1,8 Millionen Euro aus diesem Grund etwas angehoben hat, konnten auch weitere private Sponsoren gewonnen werden.

Wie ein Kontrast

Was die Stadt Bregenz heuer als Sommerausstellung präsentiert, stellt quasi einen Kontrast dar. Das vom Kulturausschuss gerade erst abgesegnete Projekt „Go Between“ vereint im Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis und im Magazin 4 Arbeiten von rund 25 Gegenwartskünstlern. Die Kuratoren, Kulturamtsleiter Wolfgang Fetz und Peter Lewis, bieten eine Auseinandersetzung mit einem neuen Kunstbegriff.

Auf der Künstlerliste stehen Namen wie Terry Atkinson, Doug Fishbone, Alain Robbe Grillet oder Klaus Pobitzer, die Werkliste vereint verschiedene Medien (auch die Literatur und der Film sind vertreten) und konfrontiert mit definitiv nicht mehr zuordenbaren Kunstpraktiken. „The blurring of art and life“ hat Alan Kaprow einmal als Schlagwort ins Spiel gebracht. Bei der diesjährigen Sommerausstellung geht es aber nicht mehr nur um die viel zitierte Vermischung von Kunst und Leben, es geht – wie der Titel schon vorgibt – um die Dinge dazwischen, die Künstler (hautnah) fassbar zu machen imstande sind.

Die Stadt Bregenz präsentiert somit absolut aktuelle Kunst, das Land bietet im KUB einen Rückblick. Das könnte sich gut ergänzen.

Witwe kommt zur Eröffnung

Schneider erwartet sich im Sommer 25.000 Besucher, damit rechnet sich auch der hohe Kostenaufwand. Ein großes mediales Echo ist ihm sicher, nicht zuletzt weil auch die Witwe von Roy Lichtenstein zur Eröffnung am Samstag kommt.

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