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Neue Kontonummern kommen

20-stelliger Code löst Kontonummer ab
20-stelliger Code löst Kontonummer ab ©VN
Kontonummer und Bankleitzahl werden auch im Inland von der 20-stelligen IBAN abgelöst.

Innerhalb der Europäischen Union sind Grenzbalken verschwunden. Das Gleiche passiert nun auch im Zahlungsverkehr. Auch hier sollen mit dem einheitlichen SEPA-System die Grenzen fallen. Unterschiede zwischen Inlands- und Auslandsüberweisungen in EU-Länder wird es ab 2014 nicht mehr geben. Deshalb werden Kontonummern und Bankleitzahlen auch im Inland von der IBAN abgelöst, der internationalen Bankkontonummer. Für Bankkunden heißt das: Sie müssen sich an eine neue Zahlenkolonne gewöhnen. Die IBAN hat in Österreich 20 Stellen, in anderen Ländern bis zu 34. Mit der IBAN wird aber nicht alles neu erfunden: Die bisherige Kontonummer und die Bankleitzahl sind im neuen Code enthalten.

Was sind die Vorteile des einheitlichen Systems?

Grenzüberschreitende Überweisungen sollen für EU-Bürger billiger und sicherer werden. Für Bankkunden fallen bei Verwendung von IBAN und der internationalen Bankleitzahl BIC bei Auslandsüberweisungen keine zusätzlichen Gebühren an. Eine Transaktion darf nur mehr soviel kosten wie eine Inlandsüberweisung. Die EU sieht eine Kostenersparnis für Banken und Verbraucher von 123 Mill. Euro in sechs Jahren. Auslandsüberweisungen sollen durch das einheitliche System auch schneller abgewickelt werden.

Bis wann gilt die alte Kontonummer noch?

Im nationalen Zahlungsverkehr läuft die Übergangsfrist bis 2016. Es ist jedoch vorteilhaft, sich jetzt schon mit den neuen Codes anzufreunden. Auf neuen Zahlscheinen werden Kunden bereits jetzt gebeten, die IBAN zu verwenden. Für Auslandsüberweisungen brauchte man den Code schon bisher, um Kosten zu vermeiden.

Wie setzen sich die neuen Nummern zusammen?

Die 2o-stellige IBAN setzt sich aus dem Länderkürzel, einer zweistelligen Prüfziffer, der Bankleitzahl und der bisherigen elfstelligen Kontonummer zusammen. Die Prüfziffer wird aus Kontonummer und Bankleitzahl errechnet und soll verhindern, dass eine falsch eingegebene Ziffer eine falsche Überweisung auslöst. Vertippt man sich an einer Stelle, fällt der Fehler dem System auf. Die IBAN kann auch im Internet ausgerechnet werden, etwa unter www.iban-bic-rechner.at.

Wann brauche ich die IBAN?

Bei jeder Überweisung. Bei Inlandsüberweisungen funktioniert es bis 2016 auch noch mit der bisherigen Kontonummer, allerdings wird auf neuen Zahlscheinen bereits jetzt um die IBAN gebeten. „Spätestens ab Ende 2012 werden nur mehr die neuen Zahlungsanweisungen ausgegeben“, erklärt Wolfgang Roth von der Raiffeisenlandesbank Vorarlberg. „Damit wird der Umgang mit den neuen Zahlungsinstrumenten schrittweise vollzogen.“

Brauche ich neue Bankomatkarten?

Nein. Auf aktuellen Bankomatkarten sind IBAN und BIC bereits aufgedruckt.

Wie sieht es mit dem BIC aus?

Diese internationalen Bankleitzahlen sind nur eine vorübergehende Erscheinung. Bei Überweisungen im eigenen Land soll der BIC ab Februar 2014 wegfallen, für Geldtransfers innerhalb Europas ab 2016. Bis dahin braucht man ihn allerdings noch.

Kommen auf Kunden bei der Umstellung Kosten zu?

Nein.

Muss ich Daueraufträge erneuern?

Nein. Dies passiert üblicherweise automatisch. „Der Kunde hat bei uns keinen Handlungsbedarf. Das wird intern geändert“, erklärt etwa Gerhard Kalb von der Hypo Vorarlberg.

Was passiert bei Überweisungen in Nicht-EU-Länder?

Auch die Schweiz und Liechtenstein sind SEPA-Mitglieder. Es gelten also die gleichen Regeln. Die IBAN ist nicht nur innerhalb der EU, sondern weltweit gültig. Bei Überweisungen in Länder außerhalb des SEPA-Raums können allerdings weiterhin zusätzliche Kosten anfallen.

Stichwort SEPA

Die Abkürzung “SEPA” bezeichnet den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (englisch: Single Euro Payments Area). Innerhalb dieses Raums sollen alle Transaktionen wie inländische Zahlungen behandelt werden. IBAN Das Kürzel steht für „International Bank Account Number“ (Internatio­nale Bankkontonummer). Durch ein einheitliches System soll der weltweite Zahlungsverkehr vereinfacht werden. BIC Bezeichnet die international gültige Bankleitzahl, mit der jede Bank eindeutig identifiziert werden kann (Business Identifier Code, auch SWIFT-Code genannt). Der acht- oder elfstellige Code besteht aus Buchstaben und Ziffern.

(VN/ Iris Burtscher)

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