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"Müll-Chaos" nimmt langsam ein Ende

Renate S.* hatte wirklich nicht mehr daran geglaubt. Doch das "Müll-Chaos" ihres Bruders schwindet mit prall gefüllten Schachteln zusehend.

Er räumt das Zimmer, das er in Renates Haus bewohnt und erlöst sie von einer riesengroßen Belastung.

Jahrelang musste die knapp 45-jährige Frau zusehen wie ihr Bruder alles Mögliche heranschleppte, in seinem Zimmer anhäufte und die Wohnsituation unerträglich machte. „Zerrissene Klamotten, alte Schuhe, zerfledderte Bücher, unbeschreiblich viele kleine nutzlose Dinge“, beschrieb die verzweifelte Frau vergangenen Mai erstmals in den „VN“ das unvorstellbare Sammelsurium. Zudem sprach sie vom fehlenden menschlichen Zugang zum Bruder und erdrückenden seelischen Belastungen. Bei den Behörden hatte sie im Vorfeld schon mehrmals interveniert. Doch ihre Hilferufe blieben ungehört. Das „Müll-Chaos“ wuchs weiter.

Jetzt, knapp zwei Monate später, kann Renate S. endlich aufatmen. Ein Mitarbeiter des aks (Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin) und der Raggaler Bürgermeister Robert Müller hatten sich dem offensichtlichen „Vermüllungs-Syndrom“ erneut angenommen und zwischenzeitlich Großes bewirken. Seit einigen Tagen schleppt Renates Bruder Schachteln gefüllt mit dem angehäuften Sammelsurium nicht ins sondern aus seinem Zimmer.

„Zwar nur in den benachbarten Stall, doch die lang ersehnte Ordnung kann jetzt vielleicht wieder einkehren“, sagt Renate S. und hofft inständig, dass das „Müll-Chaos“ in ihrem Haus unwiderruflich ein Ende nimmt.

* Name geändert

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