"Mußezeit" - gelungene Premiere am Weltfrauentag

Das Theaterstück “Mußezeit” wurde von Gerda Gratzer in Zusammenarbeit mit dem Ensemble Mokrit auf Grundlage einer Sammlung von Frauenmonologen nach Jane Martin entwickelt und gestaltet.

In dem Stück treffen sich sechs völlig unterschiedliche Frauencharaktere zu einem Fest besonderer Art. In den ersten beiden Szenen, gespielt im Bad und der Sauna, geben sich die sechs Freundinnen den sinnlichen Genüssen des Lebens hin. Geredet wird dabei wenig, trotzdem begeistern die Schauspielerinnen mit ausdrucksstarker Körpersprache sowie tänzerischen und gesanglichen Einlagen. Im weiteren Verlauf des Stückes offenbaren die sechs Frauen nach und nach ihr verrücktes Leben und bringen dabei ihre ganz unterschiedlichen persönlichen Probleme auf eindrucksvolle Weise zum Ausdruck.

Hillary, die unbefriedigte von ihrem Mann ignorierte Ehefrau, Lee, die ihre Persönlichkeit verloren hat und Patricia, die frustrierte Geschäftsfrau mit ihrem gestörten Verhältnis zu ihren Eltern - sie alle haben eines gemeinsam: sie wollen und können ihr Leben nicht verändern, sie verdrängen ihre Probleme und führen ihr oberflächliches Leben bis zu ihrem Abgang fort.

Der Regisseurin Gerda Gratzer ist es gelungen das Stück so aufzubereiten, dass das Publikum Befindlichkeiten, Ängste und Gefühle der Darstellerinnen hautnah spüren kann. Ein schräges, komisches Stück für alle Sinne, dass der Zuseher Szene für Szene auf sich wirken lassen sollte. Schade nur, dass für derartige Veranstaltungen der Lungauer Kulturvereinigung keine größeren Räumlichkeiten zur Verfügung stehen.

 Cäcilia Karner