“Mobbing heißt, ich werde über einen längeren Zeitraum schikaniert und es werden gezielte Angriffe gegen meine Person mit dem Ziel der Demütigung verübt”, erklärt Elfriede Böhler, Leiterin der Koordinationstelle Mobbing in Vorarlberg. Die Institution ist seit diesem Schuljahr aktiv.
Zahlen über Mobbing sind erschreckend
Wie nötig es eine Koordinationsstelle für Mobbing braucht, veranschaulichen die Zahlen: In 95 Prozent der Klassen in Österreich gibt es ein Mobbing-Opfer. Jede vierte Person läuft Gefahr, ein Mal für mindestens ein halbes Jahr gemobbt zu werden. In Österreich gibt es doppelt so viele Suizide wie Verkehrstote: Bei den 10- bis 14-Jährigen ist es die häufigste Todesursache, von 15 bis 18 Jahren die zweithäufigste.
Mobbing als Machtspiel
“Der Täter hat immer einen Vorteil”, führt Elfriede Böhler weiter aus. Mobbing ist ein Machtspiel. Die Täter genießen die Aufmerksamkeit und meinen so ihren sozialen Status verbessern zu können. “Auch Mobber brauchen Hilfe.” Die meisten sind selbst traumatisiert, ein bis vier Prozent haben kein Gewissen bzw. können keine Empathie empfinden. In 95 Prozent der Fälle geschieht Mobbing versteckt. Dies macht es für Opfer noch schwieriger sich zu wehren, weil ihre Glaubwürdigkeit angezweifelt wird. Ein Prozent der Opfer erleben sexuelle Gewalt innerhalb des Mobbings. Dazu gehören auch Vergewaltigungen.
Mobbing schon der Spielgruppe
Volksschulen bis hin zu Spielgruppen sind vom Phänomen Mobbing nicht ausgeschlossen: Kinder sind ab dem dritten Lebensjahr fähig zu mobben und ab dem sechsten fähig, andere zu instrumentalisieren. “Bossing” nennt sich der Psychoterror am Arbeitsplatz: 50 Prozent von Mobbing geht von Vorgesetzten aus. Ab 14 Jahren können Jugendliche für ihre Gräueltaten bestraft werden.
Betroffene und Angehörige können sich bei der Mobbing-Koordinationsstelle melden. Für Beratung, Informationen und Unterstützung steht Elfriede Böhler zu Verfügung.
Kontaktdaten:
Elfriede Böhler, MA
Telefon: 0664 8861 9001
E-Mail: mobbing@bildung-vbg.gv.at
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