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Mit psychisch kranken Menschen leben

Schwarzach - Angehörige sind immer mit betroffen, wenn ein Nahestehender psychisch krank wird. Sie fühlen und sie leiden mit, spielen aber auch eine wichtige Rolle im Begleitungs- und Heilungsprozess der bzw. des Betroffenen.

Ihre Aufgabe ist in diesem Spannungsfeld herausfordernd und lässt sich besser und leichter meistern, wenn sie sich Rat holen und aussprechen können bei anderen, die Ähnliches erlebt haben wie sie. Die Selbsthilfegruppe von HPE sowie die trialogischen Angebote sind Orte, wo das möglich ist.

HPE steht für “Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter”. Vor bald 15 Jahren ins Leben gerufen, hat der Verein wesentlich dazu beigetragen, dass der Fokus nicht ausschließlich auf die Betroffenen gerichtet ist, sondern auch die Angehörigen mit ihrem Leid, ihrer Verzweiflung, ihren Ängsten wahrgenommen werden. “Viel zu oft ziehen sie sich zurück -  aus Scham, jemanden mit einer psychischen Krankheit in der Familie zu haben. Sie fühlen sich ausgegrenzt, überfordert und hilflos”, erklärt die langjährige Obfrau und Gründungsmitglied Ehrentraud Hagleitner. Erfahrungen anderer Angehöriger entlasten und zeigen, wie man familiären Problemen begegnen kann. “Je mehr ich über seelische Erkrankungen weiß, umso gelassener kann ich meiner Umgebung begegnen und mir selbst die notwendige Hilfe holen”, weiß auch Maria Winder, die seit kurzem dem Verein vorsteht.

Ein Ort, wo man nichts erklären muss

Für beide Frauen ist die Selbsthilfegruppe ein Ort, an dem sie Hilfe und Unterstützung bekommen. Indem andere da sind, die wissen, wovon sie sprechen. Menschen, die zuhören, denen sie nichts erklären müssen. Die die Tränen und Gefühle aushalten können, weil sie all das selbst kennen. Hagleitner und Winder ist es wichtig, betroffene Angehörige zu erreichen, sie einzuladen, sich einen Schritt hinaus zu wagen und sich mit Menschen, die in ähnlichen Situationen sind, auszutauschen. “Selbsthilfe führt zu Verständnis für die eigene Lage”, wissen beide aus persönlicher Erfahrung. Betroffene werden zu Experten in eigener Sache. Ziel ist es, selbstbestimmt und solidarisch mit dem erkrankten Familienmitglied zu leben, und zwar so, dass die Rechte aller Beteiligten gewahrt bleiben. Die Angebote von HPE öffnen den Raum für einen solchen Prozess.

Mehr Infos zu HPE

Homepage: www.hpe.at
Telefonische Beratung und Information: Dienstag und Freitag 9.00 – 11.00 Uhr 0664/7805085.

Angebote Selbsthilfegruppen

  • Bregenz: jeden 1. Mittwoch im Monat, 19.30 Uhr, Sozialzentrum Mariahilf, Haus II, Clemens-Holzmeister-Gasse 2
  • Rankweil: jeden 4. Montag im Monat, 19.00 Uhr, Videoraum des LKH, Valdunastraße 16

Trialogische Angebote
Menschen mit Psychiatrieerfahrung, Angehörige und professionelle Helfer im Gespräch

  • Dornbirn: jeden 2. Dienstag im Monat, 19.00 Uhr, Treffpunkt an der Ach Höchster Straße 30
  • Bludenz: Montags-Cafe jeden Montag, 9:00 – 11:00 Uhr im aks Hermann-Sander-Straße 3/I 
  • Egg: Cafe-Kontakt jeden Freitag 14.00-16.30 Uhr, Vereinslokal des Musikvereins Egg im Kindergarten Pfister. Das Cafe Kontakt ist der Treffpunkt im Bregenzerwald für Menschen mit und ohne Psychiatrie-Erfahrung. Initiiert von HPE und “omnibus”, dem Verein für alle von Psychiatrie betroffenen Menschen.

(Aussendung: HPE)

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