Der französische Mersen-Konzern steht vor einer umfangreichen Erweiterung seines Betriebsstandortes in Hittisau im Bregenzerwald. Wie Wolfgang Eberle, Betriebsleiter der Mersen Österreich Hittisau GmbH, im Gespräch mit der Wirtschaftspresseagentur.com erklärte, werde Mersen das deutsche Werk Jestetten schließen und zur Gänze nach Hittisau verlagern. Das Werk Jestetten produziert Bauteile für Niederspannungsmotoren sowie für die Signalübertragung von stehenden auf rotierende Teile. Diese Verlagerung sei Teil der konzernweiten Restrukturierungsstrategie “Transform”, sagte Eberle. Das Werk Jestetten werde nach der Verlagerung geschlossen.
Die Mersen Österreich Hittisau GmbH entwickelt und produziert Bauteile für E-Motoren und Generatoren. Dazu gehören insbesondere Kohlebürsten-Halterungen und die dazugehörenden Schleifringe, wie sie von Generatorenherstellern weltweit benötigt werden. Die Bauteile kommen schlussendlich in der Windkraftbranche sowie bei Industriegeneratoren und Industriemotoren zum Einsatz.
Mehr als fünf Millionen Euro werden investiert
Um den notwendigen Platz vor Ort zu schaffen, habe Mersen Österreich Hittisau vergangene Woche mit einer Erweiterung der bestehenden Produktionshallen in Hittisau von derzeit 4.400 Quadratmeter auf dann 8.600 Quadratmeter begonnen. “Wir verdoppeln also unseren Betriebsstandort”, so Eberle. Im Zuge dessen werde auch der alte Bürotrakt abgerissen und völlig neu errichtet. Die Bauarbeiten sollen bis Ende 2015 abgeschlossen sein, dann folgt das Finale der Verlagerung. Das Investitionsvolumen für die baulichen Maßnahmen beziffert Eberle mit rund fünf Millionen Euro. Darin enthalten seien auch diverse Modernisierungsmaßnahmen in der Produktion, wobei der Großteil der notwendigen Maschinen und Anlagen von Jestetten hierher verlagert werde.
Bis zu 60 neue Arbeitsplätze in Hittisau
Mit dieser Verlagerung geht auch eine Aufstockung des Personalstandes von derzeit rund 105 Mitarbeitern einher. Nach Angaben von Eberle entstehen dadurch in Hittisau bis zu 60 neue Arbeitsplätze. “Zum Teil handelt es sich um Mitarbeiter aus Jestetten, die natürlich das Angebot erhalten haben, in Hittisau zu arbeiten. Dennoch wird voraussichtlich der Großteil der benötigten Mitarbeiter hier neu rekrutiert werden müssen.” Leicht werde die Personalsuche sicherlich nicht, ist Eberle überzeugt. Das gelte insbesondere für die notwendigen Schlüsselkräfte.
Investitionszurückhaltung bei europäischen Energieerzeugern
Die Mersen Österreich Hittisau GmbH erzielte im Geschäftsjahr 2014 nach Angaben von Eberle einen Umsatz von rund 14 Millionen Euro. Damit habe man ein deutliches Plus gegenüber 2013 erzielt, wobei Eberle aufgrund der Zugehörigkeit zu einem international tätigen Konzern auf weitere Details nicht eingehen wollte. Zum Vergleich: 2012 kam das Unternehmen auf einen Umsatz von 11,75 Millionen Euro. Gegenwärtig verspüre Mersen generell eine deutliche Investitionszurückhaltung bei den Energieerzeugern in Europa. “Die wissen derzeit einfach nicht, in welche Richtung die Entwicklung gehen wird”, so Eberle.
Mersen unterhält weltweit Standorte in 35 Ländern und beschäftigt rund 6.400 Mitarbeiter.
(WPA)
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