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Menschenhandel in Balkanländern nimmt zu

Der organisierte Menschenhandel hat besonders in Südost-Europa alarmierende Ausmaße angenommen und nimmt weiter zu. Von Jänner 2000 bis 2004 sind in Europa über 200.000 Menschen verschleppt worden.

Das hat die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Freitag mitgeteilt.

Die Menschen würden vielfach sexuell missbraucht, zu Zwangsarbeit gezwungen, zur Adoption freigegeben und litten unter Gewalt, heißt es in einem in Genf vorgestellten Bericht der IOM weiter. In dem Papier werden die Schicksale von 6.255 Opfern festgehalten. Diese Opfer seien „nur die Spitze des Eisbergs“, schreibt der Autor des Berichts, Richard Danziger. Die Untersuchung zeigt auf, dass immer mehr Männer verschleppt werden. In Albanien sind 70 Prozent der Opfer männlich.

2004 stammten 89 Prozent aller geretteten Menschen aus Albanien, Rumänien, Moldawien, Bulgarien oder dem Kosovo. Auch in den Balkan werden Menschen aus anderen Ländern verschleppt, von wo aus sie wiederum in andere Länder gebracht werden. Die meisten dieser Opfer stammen aus der Ukraine. In die Fänge der Menschenhändler seien aber auch Menschen aus China, dem Irak, Georgien, der Mongolei, Libanon, Armenien oder Usbekistan geraten.

Die Opfer würden vermehrt über offizielle Grenzen und mit gültigen Dokumenten eingeschleust. Auch wenn die Hilfe und der Schutz für die Opfer des Menschenhandels verbessert worden sei, fehle es immer noch an politischem Durchsetzungswillen einzelner Länder, sagte Danziger. Italien, die Niederlande und Belgien hätten europaweit die besten Maßnahmen in Kraft, um die Opfer des Menschenhandels zu beschützen.

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