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Mehr Chancen für Salzburgs Kinder

Die Schule beginnt wieder. 5.409 Taferlklassler werden in ihre Schullaufbahn starten. Salzburgs Schüler sollen mehr Chancen erhalten, verlautbart Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Wie diese Chancen und in welcher Art und Weise die Kinder und Jugendlichen dabei aussehen, haben wir für euch zusammengefasst.
Infografik zum Schulanfang
Land verteidigt Bildungsreform
Haslauer zur Bildungsreform

Damit sie bestmöglich davon profitieren, haben sich Landeshauptmann Wilfried Haslauer und der Präsident des Landesschulrates Johannes Plötzeneder zusammengesetzt und die bildungspolitischen Schwerpunkte für das neue Schuljahr ausgearbeitet.

“Salzburgs Kinder und Jugendliche sollen die besten Chancen erhalten, um ihre Talente zu entdecken und ihr Leben erfolgreich zu gestalten”, sagt Haslauer. Unter diesem Ansatz erarbeitete eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Plötzeneder ein Maßnahmenpaket zur Förderung und zur Umsetzung der Bildungsreform.

Wilfried Haslauer und Johannes Plötzeneder stellen den Masterplan für Salzburgs Schüler vor./LMZ/Neumayr/MMV
Wilfried Haslauer und Johannes Plötzeneder stellen den Masterplan für Salzburgs Schüler vor./LMZ/Neumayr/MMV ©Wilfried Haslauer und Johannes Plötzeneder stellen den Masterplan für Salzburgs Schüler vor./LMZ/Neumayr/MMV

Umsetzung der Bildungsreform

Mit dem Grundschulpaket wird im neuen Schuljahr ein wichtiger Teil der Bildungsreform, die am 17. November 2015 beschlossen wurde, umgesetzt.

Die konkreten Maßnahmen

  • Die neue Schülerinnen- beziehungsweise Schülereinschreibung, bei der erstmals bundesweit ein förderbezogener Datenaustausch zwischen Kindergarten und Schule vorgesehen ist
  • die Möglichkeit für die Schulstandorte, über die Beurteilungsformen selber zu entscheiden
  • die organisatorische und pädagogische Erweiterung der schulautonomen Entscheidungsmöglichkeit, ob die Klassen der Grundschule nach Schulstufen getrennt oder jahrgangsübergreifend gebildet werden
  • Ermöglichung einer Flexibilisierung bei der Gestaltung des sprengelfremden Schulbesuchs
  • die Ergänzung der bisherigen Sprachförderkurse um Sprachstartgruppen, die parallel zum Unterricht in der Regelklasse geführt werden können. In beiden Formen sind Diagnose- und Förderinstrumente verpflichtend einzusetzen.
  • die Schaffung eines neuen Berufsbildes von Erzieherinnen und Erziehern für die Lernhilfe, die als entsprechend qualifiziertes Personal bei der individuellen Lernzeit ganztägiger Schulformen und in der Freizeitbetreuung flexibel einsetzbar sind
  • Neuordnung des Datenmanagements im Schulalltag: zur Steigerung der Effektivität und Effizienz der Schulverwaltung sowie zur Bereitstellung elektronischer Services für Schülerinnen und Schüler durch die Schule wird unter Beachtung der Zugriffsbeschränkungen und Datensicherheitsmaßnahmen eine Modernisierung des Datenmanagements im Schulalltag angestrebt.

15 Prozent ohne abgeschlossene Ausbildung

Etwa 15 Prozent der Salzburger Jugendlichen brechen nach der Pflichtschulzeit ihren Ausbildungsweg ab. Sie besuchen weder eine weiterführende Schule noch schließen sie eine Berufsausbildung ab. Haslauer erklärt: “Ein hoher Anteil davon sind Jugendliche mit ausländischer Staatsbürgerschaft, darunter wiederum ein auffallend großer Teil Mädchen.”

Um die Schulabbruchsraten zu minimieren wurden in Zusammenarbeit von Landesschulrat und Bildungsabteilung des Landes regionale Schwerpunkte festgelegt. Schulsozialarbeit bildet den Kern der Maßnahme, denn sie ermöglicht den Pädagogen sich wieder auf ihre eigentliche Aufgabe zu konzentrieren, so Hauslauer. Eine Mischung aus Sozialarbeit zu Hause und an den Schulen sowie Elternberatung bildet die Grundlage der Maßnahme. Unter der Leitung eines erfahrenen Teams aus der Stadt Salzburg werden die Sozialarbeiter im Pongau schrittweise an das Projekt herangeführt.

In einem Pilotprojekt wird am Mitte September im Pongau erstmals das Konzept getestet. Hierfür werden aus dem Bildungsressort des Landes zusätzlich 85.000 Euro aufgebracht.  Ab dem Sommersemester wird das Projekt in allen Gauen starten. Das Land nimmt hierfür weitere 620.000 Euro in die Hand.

“Sprache ist ein Schlüssel für die Integration”

Im Bundesland Salzburg leben momentan etwa 500 schulpflichtige Flüchtlingskinder. “Angesichts der großen Herausforderungen, mit denen die Salzburger Pflichtschulen aufgrund sprachlicher Probleme bei Schülerinnen und Schülern konfrontiert sind, hat das Land auch ein Maßnahmenpaket zur Unterstützung der Pädagoginnen und Pädagogen bei der Sprachförderung geschnürt. Denn das Erlernen der deutschen Sprache ist ein Schlüssel für die Integration”, so Haslauer.

Jedoch nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund haben Probleme mit der deutschen Sprache, auch an vielen Schulen am Land ist der Bedarf an zusätzlicher Unterstützung für Kinder mit sprachlichen Defiziten hoch. Das Land erhöht die vom bereitgestellten 52 Planstellen in der Sprachförderung um weitere 23 Planstellen.

Eine Million Euro für sonderpädagogischen Förderbedarf

Schon in den letzten Jahren war die Unterstützung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf ein wesentlicher Punkt in der Lernförderung. Durch die Unterstützung von zusätzlicher Begleitung im Unterricht können Kinder, die im Verhaltens- und psychosozialen Bereich eine besondere Förderung benötigen, am Unterricht teilnehmen und bekommen somit eine Chance. Mit einer Million Euro wird die beste Unterstützung für Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderberdarf gewährleistet.

Tagesbetreuung wird weiter ausgebaut

Eltern wissen, wie schwierig es sein kann nach der Schule eine passende Betreuung zu finden. Die Betreuungszeiten müssen zu den Arbeitszeiten passen und die Qualität sollte auch stimmen.

Seit dem Schuljahr 1999/2000 hat sich die Anzahl der Kinder, die ganztägig an den Schulen betreut werden vervierfacht. Im beginnenden Schuljahr werden 5.194 Kinder an 106 Standorten eine Nachmittagsbetreuung in Anspruch nehmen. “Die ganztägige Betreuung an Schulen ist ein wichtiger Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und um den jungen Menschen die besten Chancen für eine erfolgreiche Zukunft zu bieten. Der erfolgreiche Ausbau setzt sich auch im neuen Schuljahr mit einem Zuwachs von mehr als zehn Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr fort”, berichtete Plötzeneder.

Nicht nur die Bildung der Kinder ist für das Land wichtig, auch die Pflichtschuldirektoren werden unterstützt. Es wurde ein Projekt ins Leben gerufen, das den Gemeinden die Möglichkeit bietet, eine Unterstützung für die Schulleitung zu engagieren. In mehr als 60 Prozent der Pflichtschulen werden im kommenden Schuljahr die Schulleitung von Sekretärinnen unterstützt. Hierbei schließen sich je nach Größe der Schule mehrere Schulstandorte zusammen und teilen sich eine Sekretärin, die von Land und Gemeinde finanziert wird.

“Cluster Mitte”: Gemeinsame Lehrerausbildung startet

Eine Reform gibt es nicht nur für die Schüler, auch angehenden Lehrer müssen sich ab dem kommenden Semester umstellen, denn alle Schüler im Alter von zehn bis 18 Jahre werden in Zukunft von einheitlich ausgebildeten Lehrkräften unterrichtet. Die getrennten Studien von Pädagogischer Hochschule, das zum Unterrichten an Volks- bzw. Neuen Mittelschulen berechtig, und Lehramtsstudium, welches AHS-Lehrer ausbildet, gehört der Vergangenheit an. Zehn Hochschulen aus Oberösterreich und Salzburg haben sich unter dem Namen “Cluster Mitte” zu einem regionalen Verband zusammengeschlossen.Dabei wird in den einzelnen Studienfächern und den Bildungswissenschaften wie auch in der Fort- und Weiterbildung und der Forschung in Zukunft verstärkt zusammengearbeitet.

Daten und Fakten zum Schulbeginn

Im kommenden Schuljahr werden 38.362 Kinder in Salzburg die Pflichtschulbank drücken, davon 5.409 zum ersten Mal als Taferlklassler. 21.727 Kinder werden an 180 im ganzen Bundesland unterrichtet, 14.665 an 70 Neuen Mittelschulen. In den Polytechnischen Schulen bereiten sich 1.039 Jugendliche auf das Berufsleben vor. 931 Kinder werden in 23 Zentren für Inklusiv- und Sonderpädagogik und Sonderschulen unterrichtet.

In Salzburg gibt es zwölf Berufsschulen, insgesamt 9.072 werden hier in 80 Berufen ausgebildet.  In den Allgemein Bildenden Höheren Schulen (AHS) steigt die Zahl der Schüler auf 13.706, an der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik (BAKIP) auf 738 Schüler. Weitere 13.517 Jugendliche besuchen eine Schule aus dem Berufsbildenden Mittleren und höheren Schulen (BMHS)

Nachprüfungen in Salzburg

Manche Schüler müssen aber noch Zittern, ob sie in die nächste Klasse aufsteigen dürfen. In den AHS stehen noch 1.103 Nachprüfungen an, in den BMHS sind es 2.168.

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