Am Freitagabend stellte Mehmet sein Buch vor, das von unglaublicher Willkür der Behörden, von sadistischen Foltermethoden und Gerichten erzählt, die in ihrer selbstgefälligen Art kaum zu übertreffen sind. Bernhard Amanns Beisl gab den passenden Rahmen für eine Geschichte, die sich wie ein spannender Krimi liest, jedoch bittere Wahrheit ist.
Den Finger am Abzug
„Verhaftet wurde ich an einer Ampel, als ich mit Freunden im Auto unterwegs war“, erzählt Mehmet Desde. „Wir wurden festgenommen und ich wurde beschuldigt, Mitglied einer illegalen Organisation zu sein.“ Sechs Monate erlitt der Kurde unvorstellbare Qualen und hatte jeden Tag die Angst zu bewältigen, nicht lebend aus dieser Sache heraus zu kommen. „Wir könnten dich verschwinden lassen“, drohten die Peiniger, um von dem Gefangenen ein Geständnis zu erpressen. Ständig hatte Mehmet das Bild der Verhaftung vor Augen, Beamte in Uniform und in Zivil, bewaffnet mit Maschinengewehren, den Finger am Abzug.
Es bleibt nur die Hoffnung
Trotzdem selbst der Staatsanwalt für einen Freispruch plädierte, wurde Mehmet vom Richter schuldig gesprochen und weggesperrt. Beweise für die erlittene Folter, Verhörmethoden, die jedes Menschenrecht mit Füßen treten und der Willkürjustiz in der Türkei werden von Mehmet Desde aus erster Hand geliefert. Seine Geschichte ist die Geschichte Tausender, die unschuldig gequält und eingesperrt werden. Hört man Mehmet Desde über diese Zeit sprechen, könnte man meinen, er spricht über Hexenverbrennungen im Mittelalter. Ist dort, wo Mehmet herkommt, die Zeit stehen geblieben? Das Buch soll aufrütteln und Zustände aufzeigen, die auf keinen Fall tragbar sind.
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