Die Regierung hat 3.000 Polizisten mobilisiert und befürchtet Ausschreitungen und Gewaltaktionen rechts- und linksextremer Gruppen. Erwartet werden Tausende Demonstranten. Seit Tagen gibt es Sicherheitsbedenken, weil die zersplitterte Bewegung der “Gelbwesten” – benannt nach den Warnwesten im Auto, die ihre Anhänger tragen – die Aktionen nicht ordentlich angemeldet hat.
Am Freitagabend hatte offenbar ein Anhänger der “Gelbwesten” in der westfranzösischen Stadt Angers einen Polizeieinsatz ausgelöst. Die Behörden berichteten, es habe große Gefahr bestanden, denn der mit einer gelben Weste bekleidete und später festgenommene 45-Jährige habe Sprengstoff mit einer Zündvorrichtung um den Hals getragen. Erst nach mehrstündigen Verhandlungen hatte er sich ergeben. Mit seiner Aktion habe er ein Treffen der “Gelbwesten” mit Macron im Elysee-Palast erzwingen wollen.
Protest gegen Spritpreise
Seit knapp einer Woche errichten die “Gelbwesten” (gilets jaunes) im ganzen Land Blockaden. Zwei Menschen sind dabei bisher ums Leben gekommen, nach Angaben von Innenminister Christophe Castaner sind mit Stand Freitag 136 Polizisten verletzt worden und mehr als 600 Zivilisten. Hinter den “Gelbwesten” steht keine Partei oder Gewerkschaft – die Bewegung ist in den sozialen Netzwerken entstanden. Die Kritiker protestieren gegen zu hohe Spritpreise – aber auch gegen Präsident Emmanuel Macron, dessen Kurs sie als Politik für die Reichen wahrnehmen.
Im Zentrum der französischen Hauptstadt waren zahlreiche Sperrzonen eingerichtet worden, in denen keine Proteste erlaubt sind. Darunter sind auch der Place de la Concorde und die Champs-Elysees sowie der Bereich um den Elyseepalast. Das Innenministerium hatte die Grünanlage neben dem Eiffelturm, Champ de Mars, als Ort der Demonstration genehmigt. Der Vorschlag wurde von den “Gelbwesten” aber abgelehnt.
(APA/dpa/ag.)
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