Im Vergleich zu den anderen Bundesländern kann Vorarlberg nach wie vor auf eine Lehrlingsquote von deutlich über 50 Prozent verweisen. Im vergangenen Jahr befanden sich über 7.000 junge Menschen in einer Lehre. Knapp 1.900 heimische Betriebe bilden Lehrlinge aus. „Das ist ein konstant hoher Wert, gerade auch wenn man die demografische Entwicklung betrachtet“, sagt Rüdisser. Zu berücksichtigen ist dabei auch, dass zumindest derzeit die Zahl der sofort verfügbaren offenen Lehrstellen deutlich höher ist als jene der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden.
Qualität der Ausbildung stärken
Vorarlberg hat in den vergangenen Jahren eine Reihe von Initiativen entwickelt, um zielgerichtet die Qualität in der Ausbildung zu stärken und die Lehrlinge und Ausbildungsbetriebe wirksam zu unterstützen, berichtet der Landesstatthalter. Diese werden von Land und Sozialpartnern auch kontinuierlich weiter entwickelt. Im Mittelpunkt stehen dabei:
– Regelmäßige Investitionen in die Infrastruktur der Landesberufsschulen
– Lehre mit Matura im Rahmen des Vorarlberger Lehrlingsmodells
– Ausbildungsberater in Betrieben
– Zertifizierungen (Ausgezeichneter Lehrbetrieb, etc.)
– Überbetriebliche Ausbildungszentren
Dazu kommt ein neues Maßnahmenpaket zur Stärkung der dualen Ausbildung, welches auf drei Säulen beruht, informiert Landesstatthalter Rüdisser:
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Säule 1: Defizite der Lehranfänger kompensieren: Mehr Zusatzangebote für Lehrlinge, Stärkung der Polytechnische Schulen in ihrer Funktion als Zubringerschule, Pilotprojekt für zweijährige Lehre
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Säule 2: Qualitätsstandards in der Lehrausbildung setzen: Steigerung der Ausbildungsqualität, Stärkung des Qualitätsmanagements in der LehrausbildungKompetenzchecks für Lehrlinge als Qualitätssicherungsinstrument
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Säule 3: Lehre als Bildungsweg attraktiv machen: Umfassende Berufsorientierung an allen Schulen, Ausbau des Angebots von „Lehre und BMS“ sowie von „Lehre und Matura“, Entwicklung einer digitalen Kommunikationsplattform für die Lehre (bereits im Testbetrieb)
Handlungsbedarf im Land
Trotz dieser grundsätzlich erfreulichen Entwicklung gibt es auch in Vorarlberg Handlungsbedarf. Das Land unterstützt beispielsweise die von Lehrlingsexperten Egon Blum geforderte Qualitätsfeststellung zur Mitte der Lehrzeit vollinhaltlich, betont Rüdisser: „Auf der Grundlage der Ergebnisse des letzten Sozialpartnergipfels sind wir dabei, diese Qualitätsfeststellung nach dem Vorbild der VEM in enger Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaft und den Berufsschulen des Landes sukzessive auf alle Bereiche auszudehnen. Wir sind überzeugt, dass dies wesentlich zur Steigerung des Images der Lehre beitragen kann.“
Der Landesstatthalter verweist auch auf den Talentecheck für alle Jugendlichen im Alter von 13 – 14 Jahren, der in Vorarlberg nunmehr flächendeckend erfolgt. Ziel dieser Maßnahme ist es, nicht nur Stärken und Schwächen der Jugendlichen zu analysieren sondern auch deren Kenntnisse über eigene Fähigkeiten und Talente zu erhöhen. „Wir hoffen sehr, dass dies insgesamt zu einer Verbesserung der Berufswahlentscheidung führen wird“, so Rüdisser abschließend.
(VLK)
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