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Land Vorarlberg präsentiert elf Vorzeigebetriebe bei Energieeffizienz

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Schwarzach. Bis 2050 soll Vorarlberg von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas unabhängig sein, das ist das Ziel der Landesregierung. Elf Best-Practice-Beispiele aus der Wirtschaft sollen zeigen, dass dies auch mit kleinen Mitteln unterstützt werden kann.
Land präsentiert Vorzeigebetriebe

Bis 2050 will Vorarlberg nur noch erneuerbare Energie nutzen, das ist das definierte Ziel der Energieautonomie Vorarlbergs. Dies bedeute: Energie einsparen, Energie effizienter nutzen, erneuerbare Energie ausbauen und die Forschung und Entwicklung vorantreiben. Bei den E5-Gemeinden sei das Ländle bereits Europameister, betonen Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser und Landesrat Erich Schwärzler in einer gemeinsamen Pressekonferenz am Donnerstag. Doch auch die Wirtschaft trage ihren Teil bei.

Broschüren von Best-Practice Unternehmen

Um deren Leistungen vor den Vorhang zu holen, habe man elf Vorzeigebetriebe ausgewählt. Sie sollen mit den von ihnen gesetzten Maßnahmen als Vorbilder dienen. Unter ihnen findet sich alles vom Vier-Mann-Betrieb bis zum international tätigen Konzern. Mit speziell angefertigten Broschüren will man nun auf die Leistungen der Betriebe aufmerksam machen. Von europäischer Ebene sieht Schwärzler die eigenen Anstrengungen durch die aktuelle Energiepolitik jedoch gefährdet.

Die elf Vorzeigebetriebe

  • Beiser GmbH & Co KG (Götzis): Nutzung der Prozessabwärme. Der Gasbedarf wurde so von 3,4 Millionen kWh im Jahre 2010 auf 2,1 Millionen kWh im Jahre 2013 gesenkt – eine Einsparung von 43 Prozent.
  • Getzner Textil AG (Bludenz):  Eigenes Nahwärmenetz installiert. Das Netz besteht heute aus 900 Metern Trasse, das sechs Abnehmer mit einem Bedarf von je 50 bis 750 kW Wärmeleistung miteinander verbindet. Der gesamte Wärmeeintrag ins Netz beträgt rund 6,2 GWh pro Jahr – das entspricht dem durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauch von rund 550 Einfamilienhäusern.
  • Haberkorn Holding AG (Wolfurt): Ein betriebliches Mobilitätsmanagement, ein Rad-Pool, eine Energiewoche, geförderte E-Bikes, ein optimierter Firmenfuhrpark und Photovoltaikanlagen: Der jährliche Stromverbrauch von rund 360 Einfamilienhäusern konnte eingespart werden.
  • Hotel Mondschein (Stuben am Arlberg): Gesamtsanierung. Insgesamt konnte der Heizwärmebedarf – trotz Steigerung des Gebäudevolumens um 240 Quadratmeter – um 80 Prozent reduziert werden.
  • Metall & Form – Martin Fussenegger (Hörbranz): Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen.  Der Energieverbrauch konnte um 72 Prozent reduziert werden, anstelle von jährlich 11.000 Litern Heizöl verbraucht das Unternehmen heute acht Raummeter Hartholz.
  • Metzgerverband (Hohenems): Austausch der Kälteaggregate und der Anlage zur Wärmerückgewinnung. Reduzierung des Gasverbrauchs von ursprünglich 10.200 m3 pro Jahr auf 3.700 m3 reduziert werden – das entspricht dem durchschnittlichen jährlichen Heizbedarf von fast drei Einfamilienhäusern.
  • Müller Optik (Feldkirch): Umstellung auf LED-Technik. Der Stromverbrauch reduzierte sich von 108.000 kWh im Jahre 2008 auf 69.217 kWh im Jahre 2012.
  • Offsetdruckerei (Schwarzach): Umweltschutz und die Forcierung von Effizienzmaßnahmen haben beim Schwarzacher Produzenten und Veredler von Feinkartonagen und Etiketten eine lange Tradition. Mit der im Jahre 2012 installierten Druckluftsteuerung hat sich der Strombedarf des Unternehmens um jährlich 100.000 kWh reduziert. Mit der auf dem Firmendach installierten Photovoltaikanlage wird der jährliche Strombedarf von 100 Haushalten produziert.
  • Rondo Ganahl AG (Frastanz): Rund sechs Prozent des jährlichen Erdgasverbrauchs Vorarlbergs geht auf den Frastanzer Papierhersteller Rondo zurück. Ein Umstand, dem bei der Neuplanung des Kesselhauses, das den erforderlichen Dampf zur Trocknung des produzierten Papiers bereitstellt, Priorität eingeräumt wurde. Der Wirkungsgrad des Kesselhauses wurde auf beeindruckende 96,6 Prozent gesteigert.
  • Rudolf Ölz Meisterbäcker GmbH & Co KG (Dornbirn): Erneuerung des Hydraulik-Systems und Nutzung der Abwärme von Kältemaschinen und Druckluftkompressoren. Durch die gesetzten Maßnahmen können jährlich 1.268 MWh statt bisher 530 MWh Wärme ausgekoppelt werden.
  • Vorarlberger Kraftwerke AG (Bregenz): Umbau des Rechenzentrums: Der erforderliche Kühlluftbedarf konnte um 50 Prozent reduziert werden.
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