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Kulturschock-Semester in Seoul

Ralf Bilgeri und Lucas Loacker probieren sich in Seoul auch durch lokale Köstlichkeiten.
Ralf Bilgeri und Lucas Loacker probieren sich in Seoul auch durch lokale Köstlichkeiten. ©APA/AFP, Privat
Schwarzach - Ralf Bilgeri (31) aus Dornbirn und Lucas Loacker (26) aus Götzis tauschen ihre Heimat mit Seoul (Südkorea). Statt Käsknöpfle gibt es Raupen und anstatt sich frei bewegen zu können, werden sie von Zäunen eingeengt.

Von: Florian Finkel (NEUE)

Ohne Smartphone wären wir hier komplett aufgeschmissen“, bringt es Lucas Loacker (26) aus Götzis auf den Punkt. Gemeinsam mit Ralf Bilgeri (31) aus Dornbirn studiert er für dieses Semester nicht an der Fachhochschule Vorarlberg (FHV), sondern in Seoul in Südkorea. Das Duo erzählt über den Start: „Gerade sind wir am Flughafen angekommen und steigen in ein Taxi ein. Dem Fahrer versuchen wir zu erklären, wo unsere Wohnung liegt.“ Der versteht aber kein Englisch und weiß nicht, was die Mechatronik-Studenten von ihm wollen. Verkompliziert wird die Sache dadurch, dass die Vorarlberger keine Ahnung haben, wie der Name des Stadtteiles, in dem ihre Unterkunft liegt, ausgesprochen werden müsste. Selbst als sie mit Händen und Füßen verzweifelt erklären, wohin es gehen soll, ernten sie nur fragende Blicke des Fahrers. Das Handy wird aus der Tasche gezogen, in der Navigationsapp geben sie die Route ein, und das Ergebnis zeigen sie ihrem Fahrer. Endlich ist ihm klar, wohin er das Fahrzeug steuern muss und er bringt das Taxi in Gang.

Mit solchen sprachlichen Schwierigkeiten haben die Vorarlberger ständig zu kämpfen. „In unserem Stadtteil spricht fast niemand Englisch. Wir sind die einzigen Ausländer in der Gegend. Zumindest habe ich sonst noch keine gesehen“, berichtet der 26-jährige Götzner. Die meisten Koreaner halten daher etwas Abstand. Besonders fällt ihnen das in der U-Bahn auf. „Sie stehen oftmals lieber, als sich neben uns zu setzen“, schildert Bilgeri. Genau umgekehrt ergeht es ihnen an der Uni. Da spricht fast jeder Englisch, und die Leute sind hilfsbereit. Kommilitonen, welche von den Organisatoren des Austausches ausgewählt wurden, führen sie am Campus herum und nehmen sie zum Essen mit. Ein reines Spaßsemester ist das Abenteuer Seoul nicht. Die Austauschstudenten müssen sich auf die Vorlesungen vorbereiten, und Lektionen selbst erarbeiten. Denn zu Beginn jeder Lehreinheit gibt es ein Quiz, bei dem ihr Wissen abgefragt wird…

Was die beiden sonst noch so erleben, lesen Sie in der NEUE am Sonntag.

(NEUE)

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