Hinter den Mauern von Vorarlbergs größter gemeinnütziger
Wohnbaugesellschaft (VOGEWOSI) kann von Weihnachtsfrieden nicht die Rede sein. Die als einvernehmlich vorgesehene Trennung von Wolfgang Wendl, einem der zwei bisherigen Direktoren, verläuft nicht ohne Streit. Dabei
geht’s wieder einmal ums liebe Geld.
Dies bestätigte der Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Dörler im Gespräch mit
den “VN”. Während einer der beiden Direktoren, Rudolf Längle, zum
Jahresende die Pension antritt und damit reibungslos ausscheidet, verlangt
Wendl offenbar zuviel Geld.
“Die einvernehmliche Trennung kommt deshalb
nicht zustande, weil seine finanziellen Wünsche für die Abschlagszahlung
höher liegen als die unsrigen”, sagte Dörler. Diese Zahlung ist deshalb
nötig, weil Wendl im Gegensatz zu Längle noch einen gültigen Dienstvertrag
bis Ende nächsten Jahres besitzt. Gespräche mit Wendl, die er gemeinsam mit
den beiden Aufsichtsräten Klaus Martin und Dietmar Hefel führte, hätten zu
keinem Ergebnis geführt.
Deshalb habe er für 18. Januar 2000 in Dornbirn
eine Generalversammlung einberufen, die Wendel abberufen soll. Immerhin
gehe es bei der Summe für Wendl um “das Geld der Mieter”, deshalb solle die
Generalversammlung entscheiden.
Nachfolgefrage im Februar gelöst
Ungeachtet dessen läuft die Auswahl für eine(n) Nachfolger(in) für die
beiden Direktoren auf Hochtouren. Die Bewerbungsfrist lief am Donnerstag ab.
Etwa
60 Personen, darunter auch einige Frauen, haben ihr Interesse angemeldet.
“Intermanagement Wien”, ein Personalberatungsbüro in Wien, werde zwischen
Weihnachten und Neujahr “zehn in Frage kommende Personen interviewen” und
dem Aufsichtsrat einen Reihungsvorschlag präsentieren, so Dörler.
Dieser werde dann “befinden, wer mit einem Hearing rechnen kann”. Spätestens Anfang Februar steht der (oder die) Direktor(in) fest, versprach Dörler.
Inzwischen kursieren bereits Gerüchte, wer sich am Rennen um den
VOGEWOSI-Chefstuhl beteiligen soll. Dabei fiel auch der Name Christian
Hörl, einst Klubchef der Grünen. Hörl verneint energisch: “Da wäre ich
wieder in einem politischen Spannungsfeld. Ich möchte mich als
Personalberater selbständig machen.”
(Bild: Archiv)
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