Regionale Unterschiede
Optimistisch in die Zukunft blicken insbesondere die Bewohner der Bundeshauptstadt. Laut “Generali-Zukunftsstudie 2011” haben 86% der Wiener grundsätzlich wenig bis gar keine Angst vor der Zukunft. Danach folgen die Kärntner und Vorarlberger mit je 81%. Österreichweit blicken 79% zuversichtlich in die Zukunft. Die größten Unterschiede innerhalb der einzelnen Bundesländer gibt es beim Risiko der Verschuldung bzw. Zahlungsunfähigkeit eines EU-Landes mit 27 Prozentpunkten Differenz: Während sich nur 20% der Oberösterreicher davon bedroht fühlen, so sind es 47% der Salzburger. Ähnliches gilt auch für die globale Umweltverschmutzung: Davon fühlen sich in Oberösterreich nur 28%, in Salzburg jedoch 51% bedroht. Die Angst vor schwerer Krankheit ist hingegen in Oberösterreich mit 62% am größten und in Tirol mit 39% am niedrigsten.
Sorge vor Atomunfall
Hatte im Vorjahr nach der Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko die Angst vor globaler Umweltverschmutzung um 15 Prozentpunkte zugelegt, so haben heuer die Ereignisse in Japan/Fukushima zu massiven Veränderungen geführt: Das Risiko eines Atomunfalls kletterte auf der Skala um 15 Ränge auf Platz 3 hinauf: 44% der Österreicher fürchten ein Atomunglück, im Jahr zuvor waren es 33%. Die Angst vor globaler Umweltverschmutzung belegt aktuell mit 43% Rang 5. Wieder weniger im Bewusstsein der Österreicher liegen Hagel, Sturm, Hochwasser und Lawinen. “Mit 37% haben um 11 Prozentpunkte weniger Menschen ihre Sorgen vor den Kräften der Natur zum Ausdruck gebracht als 2010”, erläutert Generali-Vorstand Harald Steirer und führt diesen Rückgang auf ein Ausbleiben größerer Naturkatastrophen in Österreich zurück.
Pflege wird immer wichtiger
Unter den Top 5 der Zukunftsängste-Skala liegen erstmals Pflegethemen und verdrängen damit die bekannte Sorge vor gekürzten Gesundheits- und Pensionsleistungen etwas nach hinten auf die Ränge 7 und 8. So sorgen sich 44 % um ihre Existenz, wenn sie selbst einmal ein Pflegefall werden, und für 43 % wäre es auch eine Existenzfrage, einen Pflegefall in der Familie zu haben. Generali-Vorstand Harald Steirer führt diese Veränderung im Bewusstsein der Bevölkerung auf die breite öffentliche Diskussion um die Finanzierung staatlicher Leistungen zurück: “Dass es angesichts der demografischen Entwicklung ohne eine private Pensionsvorsorge schwierig sein wird, die Pensionslücke zu schließen, ist den meisten Österreichern mittlerweile bekannt. Viele, auch immer jüngere Menschen, sorgen vor und fühlen sich daher nicht mehr so stark von diesem Risiko bedroht. Für unzählige Familien sind jedoch Erfahrungen neu, die sie mit der Pflege von Familienangehörigen machen. Auch die Pflegekosten und Diskussionen zur Pflegereform tragen dazu bei, dass sich die Österreicher stärker mit diesem Thema befassen”, so Steirer. Er erwartet, dass in Zukunft die Nachfrage nach privaten Pflegevorsorgelösungen zunehmen wird.
Wenig Sorgen um Geld und Arbeitsstelle
Fürchtete sich im Vorjahr jeder zweite Österreicher vor einer Verschlechterung der Wirtschaftslage, so ängstigt dies Ende Juli 2011 nur mehr 38%. Ebenso viele Österreicher fühlen sich auch vom erstmals abgefragten Risiko einer Währungskrise bedroht. In Übereinstimmung mit den Arbeitsmarktzahlen ist die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes bei 23% konstant niedrig geblieben und auch die Sorge vor Zahlungsunfähigkeit und Privatkonkurs liegt unverändert bei 18%.
Frauen sind besorgter
Bei den meisten Bedrohungsszenarien ist der Anteil der Frauen, die Sorgen zum Ausdruck bringen, deutlich höher als jener der Männer. So fürchten beispielsweise 49% der Frauen einen Atom-Unfall, während es bei den Männern nur 39% sind. Auch bei der globalen Umweltverschmutzung, der Kürzung der staatlichen Pension, bei Naturkatastrophen und bei Terrorgefahr gibt es einen signifikanten Unterschied zwischen den Angaben der Frauen und Männer.
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