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Irak: Autobombe vor Waisenhaus

Bei der Explosion einer Autobombe in Bagdad sind am Donnerstag laut Polizei neun Menschen getötet und 26 verletzt worden. Der Sprengsatz detonierte vor einem Waisenhaus im Zentrum der Stadt.

Die in einem Auto installierte Bombe sei per Fernbedienung gezündet worden. Bei der Explosion einer weiteren Autobombe im Nordwesten Bagdads war am Morgen nach Angaben aus Kreisen des irakischen Innenministeriums ein Mensch getötet worden. Acht Personen erlitten Verletzungen. Das Ziel des Anschlags sei nicht klar, hieß es. Bei den Opfern handele es sich ausschließlich um Zivilisten.

Im Völkermord-Prozess gegen Saddam Hussein hat indessen erstmals ein Zeuge versucht, die direkte Beteiligung des irakischen Ex- Präsidenten an dem Vernichtungsfeldzug gegen die Kurden zu belegen. Abdullah Hassan erklärte, er habe mehr als zwei Jahre nach der so genannten Anfal-Militärkampagne gegen die Kurden (1987-88) um einen Termin bei Saddam gebeten. Dieser habe ihn empfangen, ihn aber auf seine Frage nach dem Schicksal seiner von der Armee in einem nordirakischen Dorf gefangen genommenen Verwandten nur angeherrscht und erklärt: „Sei still, sie sind verloren gegangen bei der Anfal- Kampagne.“

Das Saddam-Regime hatte die Militärkampagne damals nach einem islamischen Begriff benannt, der „legitime Kriegsbeute“ bedeutet. „Ich klage Saddam Hussein und (seinen Cousin) Ali Hassan al-Majid an, denn ich habe meine Familie später wiedergefunden in einem Massengrab“, sagte Hassan.

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