Während des Zweiten Weltkriegs wurden hunderte Flüchtlingen mit Hilfe der Hohenemser und Diepoldsauer Bevölkerung über den Alten Rhein in die Schweiz geschmuggelt. Zur Festeröffnung in Diepoldsau brachten die Hohenemser am Freitagabend einen Maibaum – unverzollt – über die EU-Außengrenze in die Schweiz.
Der 27 Meter lange Maibaum auf einem Spezialtransporter sei nicht wirklich über die Grenze geschmuggelt worden, betonte der Hohenemser Bürgermeister Richard Amann (V) bei der Begrüßung: Wir sagten den Zöllnern wie immer, wir haben nichts dabei – und durften durchfahren. Auch die Emser Bürgermusik konnte in Tracht und musizierend ungehindert die EU-Außengrenze passieren. Die Vorarlberger Landtagsvizepräsidentin Bernadette Mennel wies in ihrer Begrüßungsrede darauf hin, dass in der Bevölkerung das Schmuggeln bis heute kaum als Gesetzesübertretung empfunden werde. Mennel erzählte eine Anekdote wonach einst ein Pfarrer auf die Frage eines rechtschaffenen Katholiken, ob das Schmuggeln Sünde sei, geantwortet habe: Gebeichtet hat es bis jetzt noch niemand.
Bis Sonntagabend feierte die Bevölkerung der beiden benachbarten Gemeinden mit einem umfangreichen Unterhaltungsprogramm, mit Festumzug, Rummelplatz und kulinarischen Spezialitäten von beiden Seiten des Rheins. Eine Diepoldsauer Kulturinitiative informierte auf großen Schautafeln über die gemeinsame Geschichte der beiden Nachbarorte und über Wissenswertes zum Thema Schmuggeln. Das nächste Schmugglerfescht wird in zwei Jahren in Hohenems stattfinden. Dann werden die Schweizer Nachbarn den Hohenemsern den Maibaum spendieren.
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