Jeder sorgt auf seine Weise vor. Die rund 7000 aktiven Vorarlberger Feuerwehrleute halten laut Landesfeuerwehrinspektor Hubert Vetter (54) gefüllte Sandsäcke unter den Brücken vorrätig. Abfüllmaschinen wie die neue im Leiblachtal liefern bei Bedarf Nachschub im Minutentakt.
Überflutungsflächen
Die Spezialisten rund um Thomas Blank (46) von der Abteilung Wasserwirtschaft legen sich vor allem in vier großen Hochwasserschutzprojekten ins Zeug. „Bis 2012 sollen 1200 Hektar Siedlungsfläche vor einem 100-jährigen Hochwasser sicher sein“, nennt Landesrat Erich Schwärzler (58) als Ziel. Vor allem erschließt das Land gewaltige Rückhalteflächen, die bei Bedarf gezielt überflutet werden. All diese Baustellen reichen weit übers Jahr 2012 hinaus. Deshalb werden dieser Tage die 50 Niederschlagsmessstellen mit Datenfernübertragung und 43 Abflussmessstellen scharf im Auge behalten. Weil die Einsatzkräfte beim Hochwasser im August 2005 nach dem Totalausfall des A1-Handynetzes plötzlich ohne Daten da stand, fragt die Abteilung Wasserwirtschaft inzwischen 80 Prozent der Messstellen auch über Funk ab. „Heuer wollen wir das Funknetz komplettieren“, sagt Blank.
Der „böse“ Bund
Landeshauptmann Markus Wallner (44) sorgt sich indes ums Geld. Nach der Regierungssitzung tritt er vor die Journalisten und warnt davor, dass der Bund zugesagte Finanzspritzen ausgerechnet beim Hochwasserbau verkleinern könnte. Den laufenden Projekten täte das allerdings keinerlei Abbruch. Beamte des Bundes haben tatsächlich durchblicken lassen, dass sie infolge des Sparpakets 15 Prozent von zugesagten 8,8 Millionen Euro heuer einbehalten wollen. Da aber Land und Gemeinden seit Jahren die Bundesanteile vorfinanzieren, bliebe der Bund das Geld einfach länger schuldig.
Mehr als 25 Millionen für Kanalisation
Insgesamt werden heuer 92,8 Millionen Euro in Vorarlberger Wasserprojekte investiert, 18,2 Millionen Euro zahlt das Land. 26,8 Millionen Euro fließen in die Trinkwasserversorgung, die durch 85 Gemeindeanlagen, drei Wasserverbände und 100 Genossenschaften garantiert wird. Um insgesamt 25,5 Millionen Euro werden Kanalisation und Kläranlagen erweitert.
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