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"Gemeinnützige Arbeit statt Strafe"

Die Vorarlberger Freiheitlichen haben sich am Mittwoch für das Prinzip „Gemeinnützige Arbeit statt Strafe“ ausgesprochen. Nach Schweizer Vorbild machen sich die Freiheitlichen für einen alternativen Strafvollzug stark.

Bei Haftstrafen bis zu drei Monaten sollen Verurteilte anstatt des Freiheitsentzugs unentgeltlich Arbeiten zu Gunsten sozialer Einrichtungen leisten können.

Parteiobmann Dieter Egger betonte die positiven Erfahrungen, die die Schweiz mit diesem Modell seit 1990 mache. „Damit wird der Wiedergutmachungsgedanken umgesetzt“, unterstrich Egger. Verurteilte müssten sich anhand einer Liste selbst um eine Einsatzmöglichkeit kümmern und mit der entsprechenden Einrichtung eine Vereinbarung abschließen. Pro Woche gelte es mindestens zehn Stunden an gemeinnütziger Arbeit zu leisten, ein Tag Freiheitsentzug entspreche vier Arbeitsstunden. „Selbstverständlich kommen dafür nur Personen in Frage, bei denen keine Fluchtgefahr besteht“, sagte Egger. Die Abbruchs-Quote liege konstant bei zehn bis 15 Prozent.

Vorteile in diesem System sieht Egger im weiterhin bestehenden Anschluss des Verurteilten an sein soziales Umfeld und auch in der Sinnfrage. „Viele Verurteilte empfinden die Einsätze in Krankenhäusern, Seniorenheimen, Jugendtreffpunkten oder im Natur- und Umweltschutz als sinnvolle Aktivität, die der Gesellschaft auch einen Nutzen bringt“, so Egger. Für arbeitslose Straftäter könne gemeinnützige Arbeit auch ein erster Schritt zurück ins Erwerbsleben sein. Und nicht zuletzt werde das Gesamtsystem entlastet: „In Nordrhein-Westfalen konnten so 25.000 Hafttage eingespart werden“, sagte der Freiheitlichen-Obmann.

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