Gebühren: Große Unterschiede bei Pro-Kopf-Kosten

Am höchsten sind die Einnahmen pro Einwohner in Niederösterreich (mit knapp 364 Euro pro Einwohner und Jahr) vor Salzburg und Kärnten. Am geringsten sind die Kosten im Burgenland, in Tirol und in Wien. Beim Vergleich ist aber Vorsicht geboten, warnt Peter Biwald vom Verwaltungsforschungs-Zentrum KDZ.
Gemeinden müssen Einnahmen grundsätzlich jährlich veröffentlichen
Grundsätzlich müssen die Gemeinden ihre Einnahmen jährlich veröffentlichen. Allerdings enthalten diese Rechnungsabschlüsse nur die direkten Gemeindegebühren, wie Biwald auf APA-Anfrage betont. Damit werden in Wien beispielsweise die Kosten für Wasser, Kanalisation und Müllabfuhr sowie für Parkgebühren erfasst. In anderen Gemeinden sind Wasser und Kanalisation aber aus dem Gemeindebudget ausgelagert. Etwa an die Holding Graz in der steirischen Landeshauptstadt, an Gemeindeverbände im Burgenland oder an private Wassergenossenschaften in Teilen Oberösterreichs.
Direkter Vergleich zwischen Bundesländern schwierig
Somit ist ein direkter Vergleich zwischen den Bundesländern schwierig. Geht es nach den offiziell ausgewiesenen Gemeindegebühren, ist das Burgenland mit knapp 218 Euro pro Kopf am günstigsten. Allerdings unterschätzt dieser niedrige Wert die tatsächlichen Kosten, da noch Zahlungen an die regionalen Abwasserverbände hinzukommen. Ebenfalls vergleichsweise gering sind die Gebühreneinnahmen pro Kopf laut den Rechnungsabschlüssen der Gemeinden 2020 in Tirol (247 Euro) und in Wien (275 Euro).
Unterschiede bei Pro-Kopf-Kosten in Österreich
Vergleichsweise hohe Einnahmen jenseits der 300 Euro pro Kopf und Jahr weisen die Gemeinden in Niederösterreich, Salzburg, Kärnten und der Steiermark aus. Wobei Niederösterreich mit 364 Euro vor Salzburg mit 334 Euro an der Spitze liegt.
Tarifgestaltung im Detail stark unterschiedlich
Auch im Detail ist die Tarifgestaltung stark unterschiedlich. Am Beispiel der Müllgebühren: So kostet eine Mülltonne mit 120 Liter Füllmenge in den Landeshauptstädten zwischen 115 Euro (Salzburg) und 236 Euro (Graz). Allerdings kommt in St. Pölten noch eine "Abfallwirtschaftsabgabe" dazu, womit die Kosten von 161 Euro um ein Drittel steigen. In Bregenz richtet sich die Gebühr nach der Größe der Wohnung (145 bis 335 Euro jährlich). Und auch in Innsbruck wird die Nutzfläche der Wohnungen beim Preis mitberücksichtigt.
(APA/Red)
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