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G: Keine Beichte mehr an Schulen

Griechisch-orthodoxen Priestern ist es künftig untersagt, in den Schulen Griechenlands die Beichte abzunehmen. Schüler die beichten wollen, könnten dies in der Kirche tun, hieß es.

Die Aussendung erfolgte in einem Rundschreiben von Kultusministerin Marietta Giannakou (Iannakou). Wie griechische Medien am Mittwoch berichteten, sei dies ein „weiterer kleiner Schritt“ zur endgültigen Trennung von Staat und Kirche in Griechenland. „Damit wird eine über zweihundert Jahre alte Tradition ohne vorherige Absprache abgeschafft. Wir protestieren, weil diese Entscheidung zu Lasten der Kinder gehen wird“, hieß es in einer Erklärung des Erzbistums Athen.

Traditionell durften bisher orthodoxe Priester nach Einladung des Lehrerkollegiums zur Abnahme von Beichten die Schulen besuchen. Die Schüler konnten dann auf freiwilliger Basis die Beichte ablegen.

Der Streit ist auch eine Folge von Widersprüchen in der griechischen Verfassung. In einem Artikel ist Religionsfreiheit garantiert. In einem anderen aber wird der christlich-orthodoxe Glaube als „herrschende Religion“ bezeichnet. Daraus ergab sich in den vergangenen Jahrzehnten eine enge Verbindung des Staates mit der Kirche. Zu einer harten Konfrontation zwischen Regierung und der Kirche war es bereits im Jahr 2000 gekommen. Damals hatte die Regierung den Vermerk Religion aus griechischen Ausweisen abgeschafft. Dies hatte zu scharfen Protesten von Geistlichen und Gläubigen geführt. In Griechenland sind rund 97 Prozent der Bevölkerung orthodoxen Glaubens.

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