Nach der Ankündigung der Schließung durch Bürgermeister Christian Loacker in der Gemeindevertretungssitzung erfolgte Mitte August auch die Bestätigung durch Landeshauptmann Markus Wallner. Die Lage habe sich deutlich entspannt, zeigte sich Wallner mit der Gesamtentwicklung in Vorarlberg zufrieden.
Große Akzeptanz der Flüchtlinge
Anfang August 2015 waren die ersten Flüchtlinge in der Tennishalle in Götzis angekommen. Um die Betreuung der Flüchtlingsunterkunft (Tennishalle) kümmerte sich der ORS. Für die Gesamtkoordination in der Region amKumma war die Flüchtlingskoordinatorin Helga Hämmerle eingesetzt. Zu ihren Aufgaben zählten die Koordination ehrenamtlich Tätiger, die Verwaltung von Spenden, Vernetzungsarbeit mit Landesinstitutionen und Behörden und vieles mehr. Sie war die Ansprechperson in der gesamten Region. „Von Anfang an waren Flüchtlinge in Götzis und der Region amKumma willkommen und wurden freundlich aufgenommen. Vereinzelte Ängste und Bedenken zu Beginn konnten rasch abgebaut werden, “ informiert Hämmerle.
Ehrenamtliches Engagement
Von Anfang an verspürte man ein großes ehrenamtliches Engagement. Viele Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren wollten, meldeten sich schon bei der ersten Infoveranstaltung. Aufgrund der zahlreichen Anfragen und Ideen aus der Bevölkerung war bald klar, dass ein sinnvolles, bedarfsgerechtes Angebot für die Flüchtlinge erforderlich war. „Dabei wurde neben der Wirtschaftlichkeit besonders auf Umsetzbarkeit, Langfristigkeit und Kontinuität geachtet. Mit der Zeit kamen immer mehr strukturgebende Inhalte wie eine Kochgruppe, eine Wandergruppe oder eine Strickgruppe dazu. Ebenso waren soziale und geschlechterspezifische Inhalte zu berücksichtigen, “ berichtet Helga Hämmerle. Zu Beginn waren nur Männer zu betreuen, dann aber auch Frauen und Kinder. Das Angebot wurde laut Hämmerle durch eine Eltern-Kind-Gruppe ergänzt. Für die freiwilligen Helferinnen und Helfer war vor allem die Dankbarkeit, die ihnen von den Flüchtlingen entgegengebracht wurde, eine große Motivation. Neben viel persönlichem Einsatz war vor allem Geduld, Flexibilität und Kreativität gefragt.
Ehrenamt und Flüchtlinge in der Zukunft
Auch nach der Schließung der Flüchtlingsunterkunft im Mösle unterstützen weiterhin rund 40 ehrenamtliche Helfer das Angebot einer Tagesstruktur für die Flüchtlinge. Zum Beispiel tägliche bedarfsorientierte Deutschkurse. Weiterhin werden Vernetzungstreffen als Plattform für einen Erfahrungsaustausch und für die Planung von künftigen Projekten in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Auch das wöchentliche Begegnungscafe im „Freiraum“ (ehemaligen Pfarrsaal) wird jeweils dienstags um 17 Uhr weiterhin abgehalten.
Am vergangenen Freitag, dem 18. August wurde ein Dankefest für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Mösle organisiert. Bei angenehmen Temperaturen wurden ein Buffet und kühle Softdrinks angeboten. Neben Bürgermeister Christian Loacker hatten sich auch Martin Lackinger und Sonja Troger vom Amt der Landesregierung nach Götzis aufgemacht, um den Ehrenamtlichen für ihren Einsatz den Dank auszusprechen.
Factbox:
Spendenkonto:
Flüchtlinge & WIR-Region amKumma
IBAN AT68 3742 9000 0008 8211
BIC RVVGAT2B429 Raiffeisenbank amKumma
Interessante Daten
Gesamtanzahl der Personen: 1 282
Männliche Flüchtlinge: 760
Weibliche Flüchtlinge 522
Staatsbürgerschaften der Flüchtlinge:
Syrien: 508
Afghanistan: 436
Irak: 162
Iran: 42
Somalia: 26
Pakistan: 12
Nigeria: 11
Übrige: 85
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