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FC Wacker trennt sich von Söndergaard

Nach 17 sieglosen Spielen in Serie trennt sich der FC Wacker Innsbruck von seinem Trainer Lars Söndergaard. Die Suche nach einem Nachfolger läuft bereits auf Hochtouren. Ried-Coach Helmut Kraft wurde neuer Sportdirektor.

Innsbruck (APA) – Der FC Wacker Innsbruck hat am Montag auf die sportliche Talfahrt reagiert, sich einvernehmlich von Coach Lars Söndergaard getrennt und mit dem bisherigen Ried-Coach Helmut Kraft einen neuen Sportdirektor engagiert. Die Trainer-Nachfolge ist noch offen. Vorerst leitet Co-Trainer Klaus Vogler das Training des seit 17 Spielen sieglosen Tabellenschlusslichts der T-Mobile Fußball-Bundesliga. Im wohl abstiegsvorentscheidenden Duell mit Altach am Mittwoch (Tivoli-Neu/18:15 Uhr) wird voraussichtlich Kraft auf der Bank sitzen.

Die Vertragsauflösung folgte auf ein Gespräch und einer Analyse der vergangenen Wochen zwischen Söndergaard, der erst im Sommer nach dem GAK-Konkurs von Graz nach Innsbruck gewechselt war, und Wacker-Obmann Gerhard Stocker. „Wir sind beiderseitig zu der Meinung gekommen, dass es für den Verein die beste Lösung ist. Für die Trennung waren rein sportliche Gründe entscheidend“, betonte Stocker.

„Nach den ständigen Diskussionen sowie Spekulationen in den Medien und den sportlichen Ergebnissen glaube ich, dass die Mannschaft und der Verein eine Veränderung brauchen“, meinte Söndergaard. „Ich wünsche dem Obmann, den Fans und der Mannschaft alles Gute und hoffe, dass sportlicher Erfolg und Ruhe beim Verein einkehren“, fügte der 48-jährige Däne hinzu.

Die immer wieder von Verletzungen geplagten Innsbrucker waren in der laufenden Saison nie richtig in Schwung gekommen und hatten am Samstagabend in der 15. Runde das so wichtige Spiel gegen Austria Kärnten in Klagenfurt völlig verdient mit 0:2 verloren. Sie haben schon sieben Punkte Rückstand auf Altach und den für den Klassenerhalt nötigen neunten Tabellenplatz.

„Ich habe sicher auch Fehler gemacht, aber keine sehr großen“, merkte Söndergaard im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur an. Das Verletzungspech und die ständige Thematisierung der „schwarzen“ Serie seien die Hauptgründe für den Negativlauf gewesen. „Dadurch, dass die Serie immer erweitert wurde und alle immer wieder darauf angesprochen wurden, ist das Selbstvertrauen immer weniger geworden“, so der Ex-Coach.

Der Däne traut seinem bisherigen Club durchaus zu, doch noch den Klassenerhalt zu schaffen. „Wenn Ruhe eintritt ist es besser möglich, Erfolg zu haben. Die Mannschaft hat jetzt zwei Heimspiele und braucht unbedingt ein Erfolgserlebnis.“ Dass die Mannschaft erfolgreich sein kann, habe sie vor allem beim 1:1 gegen Rapid (eines von fünf Remis) gezeigt. „Wir waren in einigen Spielen eng dran“, wies der 48-Jährige hin.

Söndergaard, der in Österreich neben dem GAK auch bereits für den damaligen SV Salzburg (2001 – 2003) und FK Austria Wien (2004 – 2005) gearbeitet hatte, und nach der Entscheidung erleichtert wirkte, bereut es nicht, im Sommer das schwierige Traineramt in Innsbruck angenommen zu haben: „Entscheidungen sind nicht zu verändern und im Nachhinein sind wir natürlich alle klüger. Aber ich habe auch in Innsbruck viele Super-Leute getroffen.“

Der Däne gab aber zu, dass das vergangene Jahr für ihn ein schwieriges war. „Es war eine harte Zeit, da ich davor ja auch mit dem GAK nur ganz wenige Erfolgserlebnisse hatte.“ Umso mehr freut er sich nun, etwas mehr Zeit für seine Familie („Ich war in den vergangenen zwei Jahren wenig zu Hause bei meiner Familie in Salzburg“) zu haben.

Beruflich gilt seinem Fußballprojekt für Kinder und Jugendliche „Spaß mit dem Ball“ oberste Priorität. „In diesem Bereich fehlt in Österreich etwas, da möchte ich was bewegen“, sagte Söndergaard. Eine Rückkehr des sympathischen Dänen auf die Trainerbank dürfte es über kurz oder lang aber wohl geben. „Mir liegt der Fußball am Herzen, ich bin immer für alles offen. Wenn ein gutes Angebot kommt, werde ich es mir gut überlegen und dann entscheiden.“

Bezüglich der Trainer-Nachfolgefrage bei Wacker liegt der Ball nun bei Kraft, der noch am Montagnachmittag (13:00 Uhr/Tivoli-Neu) als neuer Wacker-Sportdirektor präsentiert wurde, wie Stocker mitteilte: „Diesbezüglich ist Helmut Kraft gefordert.“ Für Stocker müsse es aber zu keinem „Schnellschuss“ kommen. „Kraft ist ja ein Trainer, er könnte es daher interimistisch weitermachen.“ Die SV Ried hatte Kraft am Montagvormittag die Freigabe für einen Wechsel nach Innsbruck erteilt.

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