Als profunde Kennerin der Materie und Leiterin der Fachstelle beim Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin (aks) hat sich Mag. Angelika Stöckler einen Namen gemacht. Vom Missionieren hält sie dennoch nichts. Ich möchte informieren und jeder soll davon mitnehmen, was in seinen Lebensstil passt, sagt die zweifache Mutter. Die auch unbefangen erzählt, dass ihr Nachwuchs im Restaurant am liebsten das isst, was es zu Hause nicht gibt, Schnitzel mit Pommes. Auf unserem Speisezettel hat alles Platz, meint sie lachend.
Trotzdem: Manchmal fühlt sich Angelika Stöckler schon unter Beobachtung. Vor allem beim Einkaufen. Da schauen mir manche sehr genau in den Einkaufskorb. Auch setzen nach wie vor viele Leute gesunde Ernährung mit Körndlefutter gleich. Erst unlängst erhielt Stöckler einen Anrufer durchgestellt, der nachfragte, ob in den Ernährungskursen denn nur mit Körnern gekocht werde. Sie konnte ihn beruhigen. Es gibt alles, vom Gemüse bis zur Hausmannskost. Nur eben in einer ausgewogeneren Variante.
Das Thema hat die Lauteracherin immer schon interessiert. Doch weil nach der Ausbildung zur Hauswirtschaftslehrerin, die sie in Wien absolvierte, noch viele Fragen offen blieben, hängte Angelika Stöckler das Studium der Ernähungswissenschaften an. In neun Semestern füllte die junge Frau alle noch vorhandenen Wissenslücken. Ein Jahr später kehrte sie nach Vorarlberg zurück und unterrichtete bis zur Geburt ihrer Kinder an der Riedenburg. Parallel dazu war Stöckler in der Erwachsenen- und Lehrerfortbildung tätig. Auch mit dem aks gab es bereits eine Zusammenarbeit, ehe sie 1999 die neue Ernährungsfachstelle übernahm.
Freude mit Kindern
Angelika Stöckler ist noch immer mit Enthusiasmus bei der Sache. Keine Frustration über Bemühungen, die bei den Erwachsenen so gar nicht fruchten wollen. Dafür große Freude mit Kindern und Jugendlichen. Bei ihnen müssen wir ansetzen, denn sie nehmen Veränderungen leichter an und lassen sich mit Begeisterung auf Neues ein , schildert sie ihre Erfahrungen aus verschiedenen Projekten. Der Erfolg lässt grüßen. Vorarlberg hat im österreichischen Vergleich deutlich weniger übergewichtige Kinder , merkt die Vierzigjährige stolz an. Und zollt den Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen hohes Lob, die sehr engagiert mitmachen.
Esskultur im Alltag
Angelika Stöckler selbst legt auch persönlich großen Wert auf Esskultur. Ein schönes Geschirr auf einem schön gedeckten Tisch gehört zum Alltag. Sogar, wenn sie mit den Kindern alleine isst. Die sich für kulinarische Neuerungen übrigens ebenso offen zeigen wie die Mama. Deshalb kann diese ihrer Experimentierfreude am Herd freien Lauf lassen. Doch zum Glück sind Ernährungswissenschafterinnen auch nur Menschen. Angelika Stöckler hat eine Schwäche für Süßes. Da muss ich mich sehr zurückhalten. Aber wenigstens keine Gewichtsprobleme.
ZUR PERSON
Mag. Angelika Stöckler
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