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EU-Drogenbericht bestätigt Trends

Gesundheitslandesrat Hans-Peter Bischofzum EU-Drogenbericht: "Die Trends spiegeln sich zum Teil auch in Vorarlberg wider. Wir haben darauf schon reagiert."

Der heute, Mittwoch, von der EU-Drogenbeobachtungsstelle veröffentlichte Jahresbericht 2003 bestätigt die Entwicklungen der letzten Jahre. Gesundheitslandesrat Hans-Peter Bischof: “Die Trends spiegeln sich zum Teil auch in Vorarlberg wider. Wir haben darauf schon reagiert.”

Der Bericht bestätigt, dass es zwar keinen Nachweis für einen dramatischen EU-weiten Konsumanstieg gibt, dass aber bei Jugendlichen eine höhere Bereitschaft zum Experimentierkonsum besteht. Diese Entwicklung war auch in Vorarlberg festzustellen. “Wir haben bereits vor über einem Jahr mit der Schaffung von ‘SUPROmobil’ reagiert. So sprechen wir speziell diese Zielgruppe an”, so Bischof, für den es damit aber noch nicht getan ist: “Wenn dieser Trend anhält, werden wir veranlassen, dass die Einrichtungen der Drogenhilfe ihre Angebote noch stärker danach ausrichten.”

Alkohol und Nikotin bleiben die mit Abstand am meisten konsumierten Drogen. Sie sind auch für die Jugend eine große Bedrohung, nicht nur weil sie größte gesundheitliche Schäden verursachen können, sondern auch in sozialer und psychosozialer Hinsicht. Problematisch ist hier vor allem das so genannte “Binge-Trinken”, also das exzessive Rausch-Trinken bei Jugendlichen. Hier gegenzusteuern kann aber nicht nur Aufgabe der Suchthilfe sein, sondern muss sich zu einem breiten gesellschaftlichen Anliegen entwickeln, ist Landesrat Bischof überzeugt. Um hier die ersten Steine ins Rollen zu bringen, wurde im Auftrag des Landes beim Fonds Gesundes Österreich ein nachhaltiges, auf regionaler Ebene angesiedeltes Projekt “Jugend & Alkohol” eingereicht.

In dem europaweiten Bericht widerspiegelt sich auch die Vorarlberger Situation. In den letzten Jahren glaubte man noch, dass der Trend zu aufputschenden Substanzen wie Kokain und XTC den Opiatkonsum (z.B. Heroin) ablösen wird. Das ist dann nur teilweise eingetreten. Zwar ist die Zahl der Opiatabhängigen stabil, die Zahl der Neueinsteiger sogar leicht rückläufig und der Altersschnitt im Steigen begriffen, andererseits muss man aber leider feststellen, dass von den Abhängigen immer häufiger verschiedene Drogen gleichzeitig genommen werden (Mischkonsum), was die Gefährdung für die Betroffenen stark ansteigen lässt.

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