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Es war doch eine Granate

Am Montag wurde ein 40-jähriger Bludenzer beim Ausmähen einer Bachböschung im Rankweiler Oberdorf durch eine Explosion getötet. Jetzt sagen die Ermittler: "Auslöser war doch eine Granate."

“Es war keine Schrotpatrone, sondern ein granatenähnlicher Explosionskörper”, sagt Gendarmerie-Ermittler Peter Freudlsperger den “VN”.

Militär-Sprengstoff
Wie kommt es zu der neuen Erkenntnis? “Metallkugeln im Druchmesser von 2,5 Millimeter drangen in den Körper des Unglücksopfers ein – solche Kugeln sind Nato-Standard in Granaten”, erklärt der Bomben-Experte. Messer trifft Kapsel Nach wie vor haben die Sprengstoff-Experten aber keine Gehäuse-Teile einer Granate gefunden. Möglich wäre, dass nur eine Granaten-Sprengkapsel mit Zünder und Sprengstoff – ohne festes Gehäuse – in einem Nylonbeutel oder einem Yoghurtbecher im Gras lag.

Das zumindest würde erklären, warum keine Gehäusesplitter gefunden wurden. “Das Messer des Trimmers muss die Sprengkapsel getroffen haben. Ein militärischer Sprengstoff – und das war der Fall – ist beschusssicher, geht nicht durch Berührung hoch”, so Peter Freudlsperger. Balkan-Krieg-Relikte? Jemand könnte seine Kriegsrelikte wild entsorgt haben, vermutet die Gendarmerie. In den beiden Weltkriegen wurden jedenfalls keine 2,5-mm-Metallkugeln in Granaten verwendet. Stammt die Sprengladung also aus dem Balkan-Krieg? Die Ergebnisse der chemischen Analyse könnten Hinweise liefern. Die Todesursache des 40-jährigen Bludenzers konnte durch die Obduktion geklärt werden: Der Arbeiter der “Arbeitsinitiative Feldkirch” starb an der Sprengwirkung der Granate. Seine Kopfverletzung stellte sich lediglich als Rissqutschwunde heraus.

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