Was die Konsequenzen für die Bundes-ÖVP betreffe, wolle er vor einer öffentlichen Äußerung den morgigen Bundesparteivorstand abwarten. Persönlich schloss Sausgruber vorerst aber keine Koalitionsvariante aus. Nach seiner ersten Analyse sei von den Bürgern ein Stil der Bundespolitik abgewählt worden, “bei dem Streit und nicht Arbeit im Vordergrund stand”. Die Chancen für die Landtagswahl in Vorarlberg im kommenden Jahr sah Sausgruber als intakt an.
Freudestrahlend präsentierte sich hingegen der Vorarlberger BZÖ-Spitzenkandidat Christoph Hagen. Voraussichtlich wird sich für das BZÖ in Vorarlberg mit 13,21 Prozent (plus 9,9 Prozentpunkte gegenüber 2006) ein Landesmandat ausgehen. “Ich habe zur richtigen Zeit auf das richtige Pferd gesetzt”, so der ehemalige FPÖ-Bundesrat Hagen. BZÖ-Landesgeschäftsführer Harald Kaufmann erklärte, man sei “selber überrascht” über den Erfolg. Wichtig sei es nun, auf dem Boden zu bleiben und nicht so “arrogant” zu werden wie die ÖVP. Das Ergebnis sei eine “hohe Motivation” für die kommende Landtagswahl.
Der Vorarlberger FPÖ-Obmann Dieter Egger freute sich über den vorläufigen zweiten Platz auf Landesebene für seine Partei. “Ich bin rundum zufrieden, wir haben alle Wahlziele erreicht”, so Egger. Sowohl FPÖ als auch BZÖ hätten sich für die Bürger und Österreich eingesetzt und ein klar positives Ergebnis erhalten. “Die Zusammenarbeit mit dem BZÖ auf sachlicher Ebene sollte auf alle Fälle gesucht werden”, erklärte Egger.
Für SPÖ-Chef Michael Ritsch war in erster Linie wichtig, dass die Sozialdemokraten auf Bundesebene den ersten Platz erreichen konnten. Dass man im Land ein Minus hinnehmen musste, sei jedoch “bitter”, so Ritsch. Die ÖVP sei “massiv abgestraft” worden, der “Rechtsruck” stimme ihn nachdenklich, erklärte der SPÖ-Chef. “Wir haben einen Denkzettel bekommen, der war zum Teil auch verdient”, kommentierte der Vorarlberger SPÖ-Spitzenkandidat Elmar Mayer das Ergebnis. Im Wahlkampf habe er auf der Straße die “große Enttäuschung” der Wähler über die Arbeit der Bundesregierung gespürt, letzten Endes habe der Wähler aber erkannt, dass der Hauptschuldige die ÖVP war. Jörg Haider habe diese Enttäuschung “optimal genutzt”.
“Nicht nur zufrieden, sondern glücklich” zeigte sich der Vorarlberger Grünen-Sprecher Johannes Rauch. Dass man in Vorarlberg nach dem Rekordergebnis von 2002 (15,57 Prozent) noch auf 16,31 Prozent zulegen konnte, sei ein “Riesenergebnis”, so auch der Vorarlberger Grünen-Spitzenkandidat Harald Walser. Der Erfolg der Rechtsparteien sei “betrüblich”, dies habe man der Regierungsarbeit der Großparteien zu verdanken, so die Vorarlberger Grünen.
Landeshauptmann Sausgruber im Gespräch
BZÖ-Kaufmann zum vorläufigen Endergebnis
SPÖ-Spitzenkandidat Elmar Mayer im Interview
Grüne-Spitzenkandidat Harald Walser im Interview
BZÖ-Spitzenkandidat Christoph Hagen im Interview
ÖVP Bürgermeister Markus Linhart im Interview
FP-Egger zum Ergebnis
Johannes Rauch zum Wahlergebnis
FP-Themessl im Gespräch
Michael Ritsch zum Ergebnis der Nationalratswahl
Stimmung im Landhaus nach der Wahl
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