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Erste Besucher hatten Wiener Schloss Schönbrunn für sich allein

Die ersten Besucher im Schloss Schönbrunn.
Die ersten Besucher im Schloss Schönbrunn. ©APA/HANS PUNZ
Das Schloss Schönbrunn öffnete heute erstmals in der Corona-Pandemie wieder seine Tore. Der Andrang war gering, die ersten Besucher hatten das Märchenschloss sogar komplett für sich alleine.
Schloss Schönbrunn öffnet seine Tore

Ein Märchentraum ist am Freitag in Wien wahr geworden: Ein junges Paar durfte erleben, wie es ist, das weltberühmte Schloss Schönbrunn kurzfristig exklusiv für sich zu haben. Als erste Gäste nach dem Shutdown statteten sie dem Palast einen Besuch ab. Der Geschäftsführer der Schloss Schönbrunn- und Kultur Betriebsgesellschaft (SKB), Klaus Panholzer, bedankte sich mit einem Blumenstrauß.

"Wir wussten nicht, dass wir das Schloss für uns alleine haben", freuten sich die sichtlich überraschten Besucher. Beide arbeiten in Hotels in Wien. Sie nutzten die Zeit bis zur Wiedereröffnung ihrer Betriebe, um das Schloss einmal in Ruhe zu besichtigen. Das Vorhaben gelang: Zunächst, also kurz nach dem Aufsperren um 10.00 Uhr, waren sie - abgesehen vom Begrüßungskomitee und den Aufsehern - quasi alleine in den Prunkräumen. Erst nach und nach kamen weitere Menschen. Eine Familie, die nach dem Paar eintraf, wurde ebenfalls mit einem Strauß Blumen bedacht.

Keine Touristen aus dem Ausland erwartet

Auch abgesehen von den fehlenden Menschenmassen bot die Situation ein verändertes Bild. So waren am gesamten Areal Desinfektionsspender aufgestellt worden, Mund-Nasen-Schutz ist ebenfalls Pflicht. Auch ist nur eine Person pro zehn Quadratmeter erlaubt - wobei dieser Wert dank elektronischem Zugangssystem sichergestellt werden kann, wie betont wurde. Gruppen dürfen nicht mehr als zehn Menschen umfassen.

Jene Mitarbeiter, die Führungen durch das Schloss leiten, sind mit Plexiglasvisieren ausgestattet, damit auch die Mimik sichtbar ist. Am heutigen Freitag waren sogar bereits zwei Touren angesetzt - wenn auch nur in deutscher Sprache. Touristen aus dem Ausland werden vorerst nicht erwartet.

Wobei SKB-Chef Panholzer zumindest auf die Öffnung der Grenzen nach Deutschland setzt, wie er im APA-Gespräch betonte. Denn die deutschen Gäste sind im Schloss immerhin die zweitstärkste Gruppe. Angeführt wurde das Ranking zuletzt von den chinesischen Touristen, die wohl länger nicht kommen werden.

Neues Kombiticket soll heimische Gäste anlocken

In Schönbrunn hofft man nun auf den Heimmarkt. Um Wienerinnen und Wiener oder Gäste aus den Bundesländern anzulocken, wurde unter anderem ein neues Kombiticket konzipiert. Mit diesem können alle Häuser der SKB innerhalb eines Jahres besucht werden. Schon bisher habe man sich auch um Einheimische bemüht, versicherte Panholzer. Diese seien aber eher zurückhaltend gewesen.

Laut der Schönbrunn-Gesellschaft sind an sämtlichen Standorten heute bereits wieder Besucher empfangen worden. Es sind dies neben dem Schloss das Sisi-Museum mit Kaiserappartements und Silberkammer in der Wiener Hofburg, das Hofmobiliendepot in Wien-Neubau sowie Schloss Hof und Schloss Niederweiden in Niederösterreich. Letztere locken mit Sonderausstellungen zu Kaiserin Elisabeth, wobei in Schloss Hof Sisis Sohn Rudolf im Mittelpunkt steht.

Aussichtsterrasse auf der Gloriette geschlossen

In Schönbrunn sind auch wieder der Kronprinzen- und Orangeriegarten sowie der Irrgarten mit Labyrinth besuchbar. Auch die Gastronomie hat wieder geöffnet. Lediglich die Aussichtsterrasse auf der Gloriette bleibt vorerst geschlossen, das Veranstaltungszentrum ist ebenfalls noch nicht in Betrieb. Auch die jüngsten Gäste müssen sich noch ein bisschen gedulden: Das Kindermuseum im Schloss öffnet erst am 29. Mai seine Pforten.

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(APA/red)

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