Sie befanden sich demnach in sechs Booten und kamen aus Libyen. Seit Jahresbeginn erreichten etwa 40.000 Flüchtlinge aus Nordafrika über das Mittelmeer die Europäische Union.
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration kamen bis Mitte Mai fast 1.800 Menschen auf der gefährlichen Überfahrt ums Leben. Die EU-Grenzschutzagentur Frontex weitete ihr Einsatzgebiet vor der Küste Italiens inzwischen deutlich aus.
Menschenrechtler warnen vor Einsätzen gegen Schlepper
Menschenrechtsverbände haben indes vor militärischen Einsätzen gegen Schlepperschiffe im Mittelmeer gewarnt. Die Folgen solcher in der EU diskutierten Angriffe wären “katastrophal”, sagte Katherine Booth vom Dachverband FIDH am Donnerstag in Paris.
Der aus Eritrea stammende Pater Mussie Zerai wies für die in Italien arbeitende Organisation Habeshia darauf hin, dass Schlepper inzwischen mit aufblasbaren Booten arbeiteten, die erst wenige Minuten vor dem Start aufgebaut würden.
Diskussion über Abwehr statt Lösungen
Zerai wandte sich auch gegen Flüchtlingslager in Transitländern vor den europäischen Grenzen. Flüchtlinge seien dort vor Übergriffen nicht sicher und würden inhuman behandelt, berichtete Zerai unter Berufung auf Augenzeugenberichte. Statt über Lösungen in den Ursprungsländern zu beraten, diskutierten die Länder der europäischen Union über Verteilung, Quoten oder Abwehr von Flüchtlingen.
Claire Rodier vom französischen Flüchtlingsverband Gisti sprach von einer “Lücke bei der Solidarität”. Weltweit befänden sich 90 Prozent aller Flüchtlinge in Schwellenländern. (red/APA/dpa)
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