“Vorarlberg braucht mehr Einkommensgerechtigkeit”, betont Arbeiterkammer-Vizepräsidentin Manuela Auer anlässlich des Equal Pay Day am 10. September. Dass die Lohnkluft zwischen Frauen und Männern im Ländle nach wie vor am größten ist, sei ein unhaltbarer Zustand.
Unterschied österreichweit: 22,7 Prozent
Die Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern in Vorarlberg liegen im Österreich-Ranking wie in den vergangenen Jahren an unrühmlicher letzter Stelle. Im Bundesdurchschnitt liegt der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung bei 22,4 Prozent. Der österreichweite Equal Pay Day ist daher erst am 11. Oktober. Im Bundesländerranking führt ganz klar Wien mit der kleinsten Einkommensschere von 18,1 Prozent, gefolgt von Kärnten mit 21,7 Prozent und dem Burgenland mit 21,8 Prozent, betont der ÖGB via Aussendung. Dieser Umstand sei ein Armutszeugnis für unser Land, so die Vorarlberger ÖGB-Frauen. Mit zahlreichen Verteilaktionen in Betrieben machen sie auf den Equal Pay Day aufmerksam.
Mindesteinkommen 1.500 Euro
Um die Einkommensschere schneller zu schließen, fordern die ÖGB-Frauen und Arbeiterkammer ein Mindesteinkommen von monatlich 1.700 Euro brutto bei Vollzeitbeschäftigung. Gerade weil mehr Frauen als Männer in Niedriglohnbranchen arbeiten, würden höhere Mindestlöhne in allen Kollektivverträgen die Einkommensunterschiede verringern. Des weiteren gelte es laut Auer die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es ermöglichen, Beruf und Familie besser zu vereinbaren.
Auf betrieblicher Ebene gebe es in dem Zusammenhang bereits viele engagierte und nachahmenswerte Initiativen. Ein positives Beispiel sei etwa das Krankenhaus Bregenz, wo auf Vorschlag des Betriebsrates ein bundesweit beachtetes und preisgekröntes Kinderbetreuungsprojekt umgesetzt wurde. Doch auch auf Gemeindeebene müsse das Kinder- und Schülerbetreuungsangebot weiter ausgebaut werden. Vor allem die wenig flexiblen Öffnungszeiten seien für viele Frauen ein Problem.
Anlässlich des Equal Pay Day fordern auch die ÖGB-Frauen auch zusätzliche Maßnahmen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern.
Dazu gehört
- ein weiterer Ausbau von qualifizierten Kinderbetreuungseinrichtungen und SchülerInnenbetreuung sowie flexiblere Öffnungszeiten und weniger Schließtage;
- mehr Anreize für Väterkarenz und die Einführung eines „Papamonats“;
- familienfreundliche Arbeitsmodelle;
- eine verbesserte Anrechnung von Kindererziehungszeiten für die Pension;
- Einkommensberichte und damit Einkommenstransparenz auch in Unternehmen ab 100 Beschäftigten.
* Quelle: Statistik Austria, Lohnsteuerstatistik 2013; Berechnung AK Oberösterreich; Datenbasis: durchschnittliche Jahres-Bruttobezüge der ArbeitnehmerInnen mit ganzjährigen Bezügen und Vollzeitbeschäftigung 2013
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