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Einsparungen: Schuldirektor musste selbst Schnee schaufeln

Aus Not musste ein Vorarlberger Direktor selbst zur Schneeschaufel greifen.
Aus Not musste ein Vorarlberger Direktor selbst zur Schneeschaufel greifen. ©Symbolbild/Bilderbox.de
Bregenz - Einsparungsmaßnahmen des Bundes verursachen teilweise desaströse Zustände an Vorarlberger Schulen. Ein Direktor musste zuletzt selbst zur Schneeschaufel greifen – der Posten des Schulwarts ist seit Ende Jänner vakant.

Schon im Herbst hatte der Mann regulär gekündigt, der Posten wurde aber nicht nachbesetzt. Nach dem Wegfall des einzigen Schulwarts müssen sich Direktor und Sekretariat die organisatorischen Aufgaben in der Schule nun aufteilen. Was eben dazu führte, dass der Schulleiter letzte Woche selbst Schneeschaufeln musste.

Bis 2016 mehr als 800 Stellen weniger

Hintergrund: Der Bund möchte bis 2016 insgesamt 880 Stellen in der Schulverwaltung einsparen. Dazu gehören neben Schulwarten auch Sekretariatskräfte und anderes unterstützendes Personal. Viele Stellen werden deswegen einfach nicht mehr nachbesetzt. Zuletzt schlug die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst Alarm: Von “unhaltbaren Zuständen in der Schulverwaltung” war da die Rede.

“Größerer Schaden zu befürchten”

Ganz so dramatisch scheint die Lage in Vorarlberg noch nicht zu sein. Zwar gebe es auch bei uns unbesetzte Verwaltungsposten, meint Christiane Peter vom Landesschulrat Vorarlberg. Man arbeite aber mit Nachdruck daran, Engpässe so schnell wie möglich zu beseitigen. So habe man auch im konkreten Fall beim Unterrichtsministerium urgiert, “weil ansonsten ein größerer Schaden an der Schule bzw. dem Schulgebäude zu befürchten” sei, so Peter.

Leasing-Arbeiter als Ausweg

Der Nachbesetzungsprozess ist allerdings langwierig: In einem ersten Schritt wird im Kreis der bereits im öffentlichen Dienst tätigen Personen nach Ersatz gesucht. Erst wenn niemand gefunden wird, kann die Stelle öffentlich ausgeschrieben und damit nachbesetzt werden. Was natürlich mehrere Monate dauern kann. Zur Überbrückung hilft man sich derzeit mit Leasing-Arbeitern aus. Was natürlich keine optimale Lösung ist, wie Peter betont: Zum einen sind Aufgaben in der Schulverwaltung besonders anspruchsvoll, gutes Personal ist deswegen schwer zu finden. Zum anderen ist diese Variante teuer, was auf Kosten des Schulbudgets geht.  

“Licht am Ende des Tunnels”

Auch Hannes Mühlbacher, Direktor der HTL Bregenz, hat mit dem Wegfall seines Schulwartes zu kämpfen. Ab Ende Februar ist der Posten vakant. Die entsprechende Ausschreibung läuft aber schon. Weil in der ersten Runde niemand gefunden werden konnte, ist jetzt eine Personalvermittlungsagentur mit der Suche befasst. Die Lücke werde man “mit ganz viel Engagement” füllen, meint Mühlbacher. Zumindest sei schon ein “Licht am Ende des Tunnels erkennbar.” Nicht ganz so optimistisch ist sein tatkräftiger Kollege. Zwar werden die Schneeräumarbeiten jetzt von der Gemeinde übernommen – wann seine Schule aber endlich einen neuen Schulwart erhalte, stehe derzeit “in den Sternen”. (MST)

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