Götzis. Im Jahr 1319, also vor ganz genau 700 Jahren, wurde die Burg Neu-Montfort auf dem Therenberg oberhalb von Götzis durch Grafen von Montfort fertiggestellt. 50 Jahre später ging die Burg an die Habsburger. Nach einer jahrhundertelangen bewegten Geschichte ist der Zustand des Götzner Wahrzeichens heute als trist zu bezeichnen. Sollte die Anlage nicht saniert werden, droht der endgültige Verfall und damit der Verlust eines Stücks Götzner Geschichte. Der Verein Neu-Montfort hat es sich zum Ziel gemacht, die Anlage nicht nur zu sanieren, sondern auch wieder eine Nutzung zu ermöglichen. Bei einer Vermessung im vergangenen Jahr wurde die Anlage Stein für Stein analysiert und registriert. Die Daten sollen die Grundlage für die weiteren Schritte sein. In einem ersten Vereinsworkshop wurden Ideen gesammelt und es herrschte unisono die Meinung, die Anlage nach einer Sanierung auf sanfte Art und Weise zu nützen, unter anderem als idyllische Hochzeitslocation, oder für kleinere kulturelle Veranstaltungen. Interesse an der Montfort bekundet hat bereits auch der Vorarlberg Tourismus. Vereinsobmann Christoph Längle und seine Mitstreiter, unter anderem Hermann Metzler, Christoph Kurzemann und Markus Mühlmann, sehen es als letzte Chance zum Erhalt der Anlage. Ein Nichtstun und dem damit drohenden Einsturz kann sich Längle nicht vorstellen, vor allem weil dann dadurch umfassende Sicherungsmaßnahmen eingeleitet werden müssten für die Gebäude unterhalb der Ruine. Eine Kostenschätzung für die nötigen Baumaßnahmen liegt bereits vor, rund 1,5 Millionen Euro würde der Erhalt der Kernsubstanz, inklusive Überdachung und Elektro- und Sanitäranlagen kosten. Erste finanzielle Unterstützungszusagen seitens des Bundesdenkmalamts liegen bereits vor, nun sieht Längle den Ball bei der Gemeinde: „Götzis ist Eigentümer der Montfort, bei positiver Unterstützungserklärung kann auch bei Land, Bund und EU um Fördergelder angesucht werden“. Längle sieht dabei gute Chancen diese zusätzlichen Quellen anzuzapfen, um Gelder zu lukrieren und hofft dann auch auf Unterstützung seitens der Götzner Wirtschaft, zudem plant er eine Bausteinaktion. Auch wenn eigentlich alles von einer Zusage von der Gemeinde abhängt, bleibt der Verein auch ohne selbige aktiv. Im Februar ist ein Meeting geplant, dort soll ein Sanierungskonzept erstellt werden und die weitere Vorgehensweise abgeklärt werden. Für den Verein ist ein langfristiger Erhalt, auch im Zeichen des 700 Jahr Jubiläums der Anlage unumgänglich, Götzis ohne die Burgruine unvorstellbar, wie Länge erklärt: „Ohne die Montfort würde der Gemeinde mehr als nur ein Stück Identität fehlen“. CEG
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