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Eifersuchtsdrama in Schruns

Jetzt spricht die Ex-Freundin und zweifache Mutter Anita R. (36) über die dramatischen Minuten in der Nacht auf Sonntag. Ihr Ex hatte ihren Freund mit dem Messer bedroht.

Er war ihre große Liebe. Als sie Johnny (Name geändert) vor drei Jahren kennenlernte, war es um die Montafonerin geschehen.

Am Anfang ist die Beziehung zu dem Bludenzer türkischer Abstammung „schön”. Doch mit der Zeit zeigt der Mann (heute 34) sein wahres Gesicht. „Es wurde mit ihm immer schlimmer”, erzählt seine Ex-Freundin. Der eingebürgerte Türke verbietet seiner Freundin den Umgang mit anderen Leuten. „Er hat mich ständig kontrolliert. Ich durfte nirgends hingehen. Als ich einmal mit einer Freundin einkaufen ging, rastete er aus und schlug mir ein blaues Auge.” Der Mann schlägt nicht nur einmal zu, sondern mehrmals. Seine Missachtung zeigt er der Frau an seiner Seite aber auch auf andere Weise: „Er hat mich wie den letzten Dreck behandelt. Und wie Luft. Ich hab keine Antwort von ihm bekommen.”

Schwanger im Stich gelassen

Bei seiner Freundin lädt der Hilfsarbeiter seinen Frust ab. Und der ist groß. Hat er doch Schulden – eine Folge seiner regelmäßigen Besuche im Spielcasino und im Wettbüro. In diese Situation hinein gebiert die Montafonerin dem Mann einen Sohn. Die 36-Jährige dazu: „Er hat mich in der Schwangerschaft ohne Geld im Stich gelassen.”

Anderen Mann kennengelernt

Dass ihr Freund mit einer Türkin verheiratet ist und zwei Kinder hat, erfährt Anita R. erst, als er seine Familie aus der Türkei nach Vorarlberg kommen lässt. „Er verlangte von mir, dass ich seine Frau akzeptiere.” Anita R. leidet. Noch nimmt sie es schweigend hin, dass der Vater ihres Sohnes auf zwei Hochzeiten tanzt und zwei- bis dreimal wöchentlich in ihr Leben tritt. Doch innerlich weiß sie: So kann es nicht weitergehen.

Verhängnisvoller Besuch

Schließlich lernt sie einen anderen Mann kennen. Doch sie ist auf der Hut. Denn ihr Freund hatte nicht nur einmal, sondern mehrmals gedroht: „Ich lasse meinen Sohn zu keinem anderen Mann. Wenn du das probierst, dann bringÑ ich dich um.” Und: „Für mich gibt es kein Gesetz.” Deshalb hütet sich die Frau davor, ihren neuen Freund (42) nach Hause mitzunehmen. Samstagnacht besucht sie ihr Freund trotzdem. Er möchte mit ihr reden. Das wird ihm zum Verhängnis.

Anita R. schildert der NEUE, was dann passiert: „Mein Freund und ich haben uns schlafen gelegt. Dann hab ich gemerkt wie jemand mit der Taschenlampe zum Fenster hereinleuchtet.” Sofort wusste sie: „Das ist Johnny.” Nackte Angst überkommt sie. „Versteck dich im Gang”, herrscht sie ihren neuen Freund panisch an. Der tut wie ihm befohlen.

Ein paar Sekunden später steht Johnny im Schlafzimmer. „Er ist über die Balkontür hereingekommen.” Er schreit: „Wo ist er?” Und läuft mit einer abgesägten Schneestange in die obere Etage, genau dorthin, wohin ihr neuer Freund geflüchtet war. Im Gang geht der rabiate Bludenzer auf den körperlich weit unterlegenen Mann los. Anita R.: „Er hat mit der Schneestange voll auf ihn eingeschlagen.” Und sie ist sich sicher: „Wenn der Gang nicht so eng gewesen wäre und Johnny voll ausholen hätte können, wär mein Freund jetzt tot.”

Verzweifelt rennt Anita R. zum Nachbarn, bittet ihn um Hilfe. Währenddessen spitzt sich die Situation weiter zu. „Jetzt gehen wir in die Küche”, befiehlt Johnny seinem Nebenbuhler. Dieser glaubt, dass nun seine letzte Stunde geschlagen hat. Denn Johnny greift in die Schublade, nimmt ein Fleischermesser heraus und verkündet mit irrem Blick: „Jetzt stech ich alle ab.” Soweit kommt es aber glücklicherweise nicht. Denn die Gendarmerie schreitet gerade noch rechtzeitig ein. Der Freund von Anita R. wird mit Prellungen und einem Kieferbruch ins Spital eingeliefert.

Johnny wird abgeführt und landet im Gefängnis. Ihm drohen wegen schwerer Körperverletzung und gefährlicher Drohung bis zu drei Jahre Haft.

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