E.ON wolle sich von dem Geschäft trennen, um Schulden abzubauen, hieß es am Dienstag in Konzernkreisen. Ein E.ON-Sprecher verwies lediglich auf frühere Ankündigungen des Energieriesen, bis Jahresende insgesamt mindestens 10 Mrd. Euro aus Verkäufen einnehmen zu wollen.
Der deutsche Versorger hatte seine US-Tochter, die früher unter dem Namen Louisville Gas & Electric (LG&E) firmierte, 2002 im Rahmen der milliardenschweren Übernahme des britischen Versorgers Powergen gekauft. Dieser hatte für LG&G zwei Jahre zuvor etwa 3,2 Mrd. Dollar (2,37 Mrd. Euro) auf den Tisch gelegt.
E.ON hat bereits Teile seiner Verkaufsliste abgearbeitet. Zuletzt ging das deutsche Höchstspannungsnetz des Konzerns an die niederländische Tennet. Die Stadtwerke-Tochter Thüga wurde an ein Bündnis kommunaler Versorger veräußert. Nun will der Konzern den Kreisen zufolge auch in den USA aufräumen. Mit den Einnahmen könne E.ON seine Schulden abbauen. Die wirtschaftliche Netto-Verschuldung der Düsseldorfer lag per Ende September 2009 bei über 46 Mrd. Euro.
Goldman Sachs berate den Düsseldorfer Versorger bei einem Verkauf, hieß es weiter. Als mögliche Interessenten für das US-Geschäft gelten Duke Energy Corp, Southern Co oder PPL Corp, sagten andere mit den Vorgang vertraute Personen. E.ON-Aktien notierten gegen Mittag leicht im Plus.
Sollte sich E.ON auch von seinem Gas-Händler Folgaz Trade Zrt in Ungarn trennen wollen, hat die Regierung in Budapest ein Wort mitzureden. Der ungarischen Regierung sei ein Vorkaufsrecht bis 2016 eingeräumt worden, teilten Behörden und E.ON mit. Die Regierung in Budapest will sich Einfluss auf die künftige Energieversorgung des Landes sichern.
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