AA

Die Biene, die hat es schwer

(v.l.) Thomas, Lara, Magnus und Kerstin kommen aus Lauterach und testen sich durch alle neun Honigsorten.
(v.l.) Thomas, Lara, Magnus und Kerstin kommen aus Lauterach und testen sich durch alle neun Honigsorten. ©Daniela Lais
 Intensive Landwirtschaft, Rasenroboter und Klimawandel – ein Kampf ums Überleben
Tag des offenen Lehrbienenstands

 

Wolfurt. „Wir wollen nicht jammern, aber der Umwelt- und Klimawandel macht uns ordentlich zu schaffen“, erklärt Hans Fetz, seines Zeichens Obmann des Bienenzuchtvereins Wolfurt-Kennelbach Buch. Seit 1871 gibt es den Verein mit mittlerweile 75 aktiven Imkerinnen und Imkern. Jährlich findet der Tag der offenen Tür des Lehrbienenstands im Kreiennest in Wolfurt statt, eines der größten Imkertreffen des Landes. Gesprochen wird dort über alles, was unter Imkern relevant ist. Über die Entwicklung der 520 Bienenvölker etwa, die zum Verein gehören, über Parasiten die den Bienen das Leben schwer machen und natürlich das Sterben der Honigbiene. Die intensive Landwirtschaft macht es immer schwerer, es gibt keine Blumen mehr die lange stehen und auch die intensive Rasenpflege macht alles platt, was die Bienen an Futter brauchen. Rasenroboter sind schwer im Kommen, parallel dazu aber auch der Albtraum der Honigbiene. Seit 2003 ist Fetz mit dabei und kann rückblickend die Veränderung sehr gut erkennen. Die Zukunft ist unsicher, dennoch melden sich immer wieder Menschen, die Imker werden wollen.

 

Bienen sind blütentreu

 

So bietet der Verein einen monatlichen Imkerhock mit Erfahrungsaustausch, Schulungen und Kurse. Meistens sind es Leute die im Berufsleben stehen aber gerne zusätzlich „Imker“ werden wollen. Die machen dann die Grundausbildung mit Theorie an der Landwirtschaftsschule Hohenems und die Praxis in Wolfurt. Dort werden die Mitglieder mit Fachwissen versorgt, mit Gerätschaften betreut und bei Problemen beraten. Oberstes Gebot ist immer die Hygiene im Bienenstock, das lernen schon die 14jährigen, aktuell die jüngste Person die die Imkerausbildung angetreten hat. Dann geht es hinauf bis 90 Jahre, das älteste Mitglied. Immer ist was los in Wolfurt, von Mai bis Saisonende besuchen rund 300 Kinder den Bienenstand, verschiedene Vereine kommen vorbei und lesen sich durch Lehrtafeln und lassen sich von Imkerinnen und Imkern informieren. Auch Honigverkostungen gibt es, wie am Tag der offenen Tür. Die Verkostungen die Wilma Schabel macht sind sehr beliebt. Neun verschiedene Sorten Honig schlecken die Kinder und Erwachsenen von Holzlöffeln, Lavendel-, Alpenrose und Lindenblüten – um nur einige der Sorten zu nennen. Warum man denn weiß, dass das jetzt der Lindenblütenhonig ist, den die Bienen produzieren fragt einer der Verkoster „Bienen sind blütentreu, bei einem Lindenblütenfeld fliegen sie immer wieder an die gleiche Sorte, so macht sich der Honig“, erklärt Schabel. Rund 500 Besucher waren beim diesjährigen Tag der offenen Tür mit dabei, für den Verein ein mehr als nur gut besuchter Feiertag.

 

(Bericht: Daniela Lais)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Gemeinde
  • Die Biene, die hat es schwer